Szeklerland – Holzdiebeland: Stille in den Waeldern von Kaszonaltiz…

Ein erster Erfolg meiner Recherchen, Video-Interviews und NW-Postings (von August 2012 bis Februar 2013) ueber den organisierten Walddiebstahl in der Szekler Gemeinde Kaszonaltiz/Plaiesii de Jos (Kreis Hargita). Die Recherchen und Interviews fuehrte ich im Rahmen des Projektes EcoReporter2 durch – ueber den Verein Nachhaltiges Schaessburg.

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1. Die Kreispolizei Hargita fuehrte Razzien und Kontrollen bei der Polizeidienststelle und beim Rathaus von Plaiesii de Jos durch, nachdem die Anzeigen geschaedigter Waldbesitzer dort jahrelang nicht bearbeitet worden waren.

2. Im Februar 2013 wurde der Chef der Bezirkspolizei Tusnad, Voicu Vasile, der frueher in Plaiesii eingesetzt worden war, wegen illegaler Geschaefte mit Holz fuer 29 Tage in Gewahrsam genommen. Demnaechst wird er in Neumarkt vor Gericht gestellt.

3. Seit Anfang 2013 genehmigt das Rathaus von Kaszonaltiz scheinbar das Markieren von Baeumen zwecks Faellung nicht mehr.

4. Einige Opfer der Holzdiebe behaupten, die Lage haette sich in den letzten Monaten wesentlich verbessert und der massive, illegale Holzschlag haette im Wesentlichen aufgehoert. Die Motorsaegen und die illegal funktionierenden Saegewerke im Dorf stehen still, die Traktoren und LKWs, die bevorzugt nachts die geklaute Ware hin- und herfuhren sind kaum noch zu sehen. In Kaszonaltiz ist es vergleichsweise ruhig geworden…

Interview mit Rozalia B., aus Kaszonaltiz, eines der Opfer des organisierten Holzdiebstahls, die bestaetigt, dass sich die Lage in den letzten Monaten (in Ungarisch – bald auch mit rumaenischen Untertiteln)

5. Ein aelterer Dorfbewohner, der vom Wachund eines mutmasslichen Holzmafioso mehrfach gebissen und schwer verwundet worden war, hat nach einem Interview mit mir und diversen Telefonaten zwischen mir und dem Hundebesitzer schliesslich das versprochene Schmerzensgeld von bescheidenen 1500 Euro erhalten – und das nachdem der Hundebseitzer den Alten sogar zusaetzlich bedroht hatte, als dieser auf dem Schmerzensgeld bestand.

6. Einer der einheimischen Holzunternehmer, der ebenfalls systhematischen Holzdiebstahls verdaechtigt wird, hat nach der Verhaftung von Vasile Voicu, seinem Geschaeftspartner und “Schutzpatron”, in grosser Eile sein Arbeitsgeraet weggeschafft oder gar verkauft (LKW usw.). Scheinbar muessen noch schnell die “Tatwaffen” verschwinden…

Selbst wenn es nur der sprichwoertliche Tropfen auf den heissen Stein ist, so ist der (momentane) Stopp der illegalen Holzfaellerei in diesem Dorf doch ein positives Zeichen… Im Kreis Hargita gibt es aehnlich schwerwiegende Faelle von mafioeser Holzfaellerei auch im Gebiet um Szentegyhaza/Vlahita und Csikarakos/Racu. Auch dort sind die Behoerden Teil des Problems. Andererseits gibt es Orte wie Lovete/Lueta, suedlich von Szentegyhaza, wo die Gendarmerie immer wieder die Waldwege abfaehrt – mit der logischen Folge, dass dort kaum (noch) gestohlen wird.

Hans Hedrich
Verein Nachhaltiges Schaessburg

Posted by at 11/05/2013
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