Identitaere Selbstvergewisserung in Siebenbuergen im Kontext der Globalisierung des fruehen XXI. Jhs.

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Ein Stapel “gebaehtes” Hausbrot mit Fett und Knoblauch, dazu Tee gesuesst mit Biohonig.
Gesehen auf dem Teller vor meiner Nase am 08. 03. 2013, 22.45h.

Posted by at 09/03/2013
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11 Responses to Identitaere Selbstvergewisserung in Siebenbuergen im Kontext der Globalisierung des fruehen XXI. Jhs.

  1. Anonymous says:

    Ein herzhaftes “Schmalzzeit” zu wünschen!

    Ein kleiner Ratschlag wie das manchem noch besser schmeckt:

    Den Knoblauch zerquetschen und mit möglichst frischem Kürbiskernöl (ist satt dunkelgrün und duftet etwas ähnlich wie Schweineschmalz solange es wirklich frisch und qualitativ einwandfrei ist)vermischen. Dazu ein richtig Prischen Salz hineingerührt. Diese Paste auf das Brot gestrichen und heeeerzhaft verspeist!

    Als Getränk dazu empfehle ich – je nach Witterung – entweder angenehm kühlen oder auch heiß gemachten Apfel-Birnen-Most oder noch besser “Rampaş” = Traubenmost im ersten Stadium der Gärung. In Deutschland “Federweißer” oder “Federroter”, in Österreich “Sturm”, in Ungarn “Murci”, usw., genannt. In Siebenbürgen könnte eigentlich der fränkische Begriff “Bremser” bekannt sein. Gehört habe ich den dort jedoch selber nie. Die besten dieser angegorenen Traubenmoste sind für mich die aus sogenannten Selbstträgertrauben.

    Diese aus Amerika herstammenden nicht aufgepropften Rebstöcke wachsen auf jedem Misthaufen ohne jegliche Chemie und sind fast völlig resistent gegenüber den üblichen Erkrankungen der Rebstöcke. Beim Keltern muss nur sehr sorgfältig auf die Vermeidung von Verunreinigungen geachtet werden, da es sonst recht schnell zu den unschönen Eiweißausflockungen kommen kann, die sich dann wie weiße Fäden durch die Weinflaschen ziehen. Den Selbstträgerwein zur Sicherheit am besten gleich ganz kühl lagern, z.B. in einem Weinkühlschrank mit gut einstellbarer Temperatur.

    In Rumänien fand ich diese Art von Trauben in nennenswertem Umfang nur im Tschangoland, habe aber nie intensiv danach gesucht.

  2. hans says:

    danke fuer diesen netten kulinarisch-oenologischen beitrag! sollte ich mal ausprobieren! kernoel (steirisches) ist schon was b’sondres, klar. was auch ausgesprochen lecker und gesund ist: hanfoel! gits in RO auxxh schon – sogar bio (“CANAH” – oder so)

  3. Anonymous says:

    Es fiel mir so vor 5 bis 6 Jahren auf, dass es in Rumänien etliche Ansätze zum Aufbau von qualitativ interessanten landwirtschaftlichen Produktionen zu geben scheint. Vor allem Versuche die Imkerei wieder zu beleben sind vielerorts ins Auge gestochen.

    In der Dobrudscha konnte ich an etlichen Plätzen wohlbewachte Bienenvölker beobachten. Da ich zu Flickschusters Zeiten nicht derartig freizügig im Lande herumfahren konnte und vor allem die Verkehrswege in zumeist derartig beklagenswertem Zustand waren, dass ich damit riskiert hätte in der Eisenbahn nach Hause fahren zu müssen, fehlen mir die unmittelbaren Vergleichsmöglichkeiten. Ich war letztlich auf jene Orte beschränkt, die ich mit meinem Auto erreichen konnte. Mag sein, dass auch im Flickschusterreich bereits derartiges existierte?

    Schwierig eine unabhängige “maßvolle” Aussage zu wagen! 1981 gab es zu Ostern jedenfalls in ganz Hermannstadt und weiterer Umgebung nirgendwo frische Milch zu kaufen. Diese Aussage vermag ich zu tätigen, aber stimmt sie wirklich? Ich fuhr für Bekannte mit dem Auto auf Milchsuche herum …

    1990 kam ich ebenfalls zu Ostern nach Rumänien um als neugieriger Mensch nach all den vielen “Märtyrerfamilien” Nachschau zu halten. Klar, dass ich nicht eine gefunden habe …

    Eine mir wohl bekannte steirisch-rumänische Dame in Anina beklagte ihr trauriges Los in diesem schrecklichen Lande keine Eier kaufen zu können. Als mitfühlender Mensch schaute ich für sie im damaligen Jogoslawien nach (wie alles dort, ziemlich teuren) Eiern. Ich brachte auch einige Karontabletts (so 120 bis 150 Stück) voll Eiern mit. Eines dürfte nicht in ordnung gewesen sein. Mein Auto stank noch wochenlang wie eine öffentliche Toilette im damaligen Rumänien …

    Am Weg passierten wir Reschitz. Im dortigen großen Kaufhaus gab es Eier in beliebiger Menge zu einem Bruchteil des jugoslawischen Preises …

    Nur soviel zu all diesen pauschalen Aussagen über vergangene Zeiten!

  4. Anonymous says:

    So nebenbei: Es ist jetzt bereits die Saison für Knoflspinat (Bärlauch), Brennessel und Löwenzahn!

    Von jedem dieser Wildgemüse habe ich heuer bereits ein leckeres Süppchen genossen!

    Vor wenigen Jahren habe ich auch im Berglandbanat – unweit der Donau, bei Neu Moldau – diese “wilden” Waldgemüse genossen. Sowohl als würzige Süppchen als auch als leicht im Öl angebratenes Gemüse mit geselchtem (geräuchertem)Tofu und Salzerdäpfeln.

    Aus Löwenzahn kann auch ein gut schmeckender Sirup fabriziert werden. Sowohl Brennessel als auch Bärlauch eignen sich zur Herstellung von auf Alkoholbasis angefertigter Tinktur.

    In den Gegenden Rumäniens, wo das Zeugs wächst, wird es bald Zeit die Rohprodukte für Tannenwipferlsirup/honig einzusammeln. Zuletzt beobachtete ich Wipferlsammler an der Transfogarasch unweit des Buleasees beim Sammeln ihrer Rohprodukte. Die Wipferln werden auch gerne in der Marmarosch geerntet und zu Wipferlhonig verarbeitet.

  5. louis says:

    baerlauchpesto! soll eine spezialitate bei schaessburger sachsen gewesen sein. habe ich auch mal gemacht. schmeckt etwas herb, aber geht.

    jedes fruehjahr esse ich ein paar tage lang sachen, die frei in der natur wachsen (brennesselspinat, baerlauch, waldsalatsuppe…)
    🙂

  6. Anonymous says:

    @luis

    … eine herzhafte “Schmalzzeit” zu wünschen! 🙂 🙂 🙂

    Jetzt sind schon 3 solcher “Spinner” hier …

    Ich geh heut Nachmittag in den Auwald “spinnen” und sammle mir dort zarte Knoflspinatblättchen ein!

    Lecker, lecker, …

    N.S.: Sollte Ihnen der “etwas wilde” Geschmack zu arg sein, dann ist es leicht den durch erstens Blanchieren vor dem Kochen und zweitens Beigabe von gesäuerten oder ungesäuerten Milchprodukten zu den fertig oder fast fertig gegarten Wildgemüsen drastisch abzumildern. Ich mag das zwar nicht, aber diese “alte osmanische Tradition” soll ja auch in Rumänien (z.B. ciorba) weitergepflogen werden …

  7. Anonymous says:

    @louis

    Wie wird dieses sächsische Bärlauchpesto gemacht? Heute berichteten mir ungarische Bekannte, dass sie sowas seit vielen Jahren jedes Jahr zubereiten. Könnte u.U. eine “typisch ungarische” Angelegenheit sein …

    Wobei sicher schwer zu sagen sein wird was die Henne und was das Ei gewesen sein hätte können …

    Kam´s aus Ostungarn nach “Restungarn” oder kam´s einst von dort nach Ostungarn …

    🙂 🙂 🙂

  8. Boaergesser Beschpankert says:

    Servus Louis
    Hä es det “Bärlauch-Pesto” Rezept.
    Af sachsesc h hiesst et Falsch-Knuewlunk.
    Tea klaufst en Velpes voll Bärlauch,wescht en und zerklennerst en met em Wiegemesser(Küchenmaschine oder Stabmixer).Derzea gist tea en gead Iel,um besten Distel-Iel bes et en breiig Pasta es.Derzea gist tea noch gemohlen Nutschen und würzt et noch me Salz uch Pfeffer ow.Nohier kast tea en än Glaser met Dackel offellen.Et hält nea mie Menet lang.Um besten schmackt et af gebähtem Paleokes die af dem Uewen gemacht wird.Gead Gelanjen

  9. hans says:

    sers, boargeser!
    danke! hofentlich verstiit et uch der herr anonymous!

    nar de geseangd!

  10. Anonymous says:

    Vielen Dank!

    “Er” versteht … Nur, wenn´s die Leut schnell “riaden” hat “er” Problem. 🙂 🙂 🙂

    So ich da nix missverstanden habe, ist das ident die Vorgangsweise, die in Ungarn angewendet wird.

    Erst gestern haben Bekannte aus dem Ofener Bergland das gleiche Rezept übermittelt. An denen ist weder etwas “ostungarisch” noch gar siebenbürgerdeutsch …

  11. Lily says:

    Poate ca sunt eu rupt de realitate sau am asteptari prea mari de la anumiti parlamentari, dar ma mir cum de Geoana, Basescu sau vreun penelist nu s-au inghesuit sa ajunga la Vatican, Casa Alba sau Londra, pentru a se &#28n0;a8exaࢭ in vreun fel la ultimele stiri mari.

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