“Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.”
Andacht auf der Pfarrerversammlung vom 13. Februar 2013 im Bezirk Kronstadt
Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach (Amos 5,21-24).
Heute ist Aschermittwoch. Früher hat man sich an diesem Tag zum Zeichen der Buße Asche aufs Haupt bzw. auf die Stirn gestreut. Dieser Brauch ist uns verloren gegangen. Ich trauere ihm nicht nach, wollte aber der heutigen Andacht einen Bibeltext zugrunde legen, der dies zumindest in symbolischer Weise erlaubt. Denn überall, wo Menschen zusammen kommen, ist nicht alles Gold, was glänzt, dazu kann es vorkommen, dass einiges im Argen liegt. So auch in unserer Kirche, und auch in unserem Kirchenbezirk.
Bei der Vorbereitung habe ich an die alttestamentliche Lesung des vergangenen Sonntags gedacht, in der der Prophet Amos harte Worte gegen das Feiern spricht. Sie passen zum Abschluss der Faschingszeit generell, sie passen auch zu der Gesamttendez in unserer Kirche, die, wie ein namhafter Theologe gesagt hat, zu einer Kirche des Festefeierns geworden ist. Tatsache ist, dass Feste feiern in unserer Kirche zu einer Beschäftigung geworden ist, für die viel Zeit aufgewendet wird. Sicherlich hat das in gewisser Weise auch seine Berechtigung. Wir sind wenige geworden und haben deshalb viel mehr als früher das Bedürfnis, zusammen zu rücken. Deshalb möchte man als Gemeinschaft zusammenkommen. In diesem Sinne eignen sich Feste.
Ein Fest als Anlass nehmend kann man viele Leute unterschiedlicher Ortschaften zusammenbringen, dann sieht man sich, hat den Eindruck, dass man zusammen doch stark ist, fühlt die Einsamkeit nicht mehr so sehr. Und zum Anlass solcher Feste kann man auch in hervorragender Weise das Evangelium verkünden. Allerdings: das Fest an sich kann nicht das Ziel des Evangeliums sein. Und das Fest darf auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir außer Feste feiern auch noch andere Aufgaben haben. Deshalb ist es gut, wenn es zu Aschermittwoch heißt: Jetzt ist Schluss mit den Festen. Zumindest für eine Zeit.
Der Prophet Amos beurteilt die Situation zu seiner Zeit noch deutlich kritischer. Er spricht von einer tiefgehenden Abneigung Gottes gegen Feste, gegen Lobgesänge, gegen Liedersingen und gegen Harfenspiel, man könnte mit anderen Worten sagen: gegen alles, was den Menschen aufmuntern kann. Amos ist so hart, weil er erkennt, dass bei Festen so viel Verlogenheit vorkommt. Die Feste werden von den Volksführern missbraucht, um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Wir kennen das auch. Auf vielen Feiern werden schöne Worte gemacht. Feiern sind auch oft der Anlass, dass Politiker, sei dies im Staat oder in der Kirche, ihre Fassade darstellen. Auf Feiern wird so gut wie nie kritisiert, man schwingt und hört Lobeshymnen. Das war bei Ceausescu so, das ist heute so in der Politik, und auch Vertreter der Kirche können an dieser Stelle in Versuchung geraten.
Ich bringe ein Beispiel aus der Politik der Stadt, in der ich predige: In Fogarasch sind im Jahr 2012 aus dem lokalen Budget 400.000 neue Lei, das sind 4 Milliarden alte Lei, für Feste ausgegeben worden. Man fragt sich, ob das angemessen ist angesichts der sehr prekären Lage vieler Städter. Die Armen betteln immer noch an den wichtigsten Straßenecken. Man hat den Eindruck, dass sie immer zahlreicher werden. Aber man hat sehr viel Geld zum Feiern. Genau das ist der Punkt, den Amos kritisiert: Die Feiern dürfen nicht zum Ziel haben, schlimme Realität zu verdecken.
Nun komme ich zur Kirche. Vielleicht ist hier das Problem der Armen nicht so akut wie generell im Land, denn in unserer Kirche wird viel für die Armen getan. Sicherlich könnte man noch mehr tun, aber es gibt viele Spender, die durch ihre Aktionen Not lindern und deshalb ist dies wohl nicht das Hauptproblem in unserer Kirche. Wir haben aber, seitdem mit der Immobilienrückgabe begonnen worden ist, ein Problem, das sehr schlimm ist. Jemand hat gesagt, dass zeitgleich mit der Rückgabe die Korruption in unsere Kirche eingebrochen ist. Ich möchte glauben, dass Korruption etwas eigentlich Kirchenfernes ist, und dass es möglich ist, diese wieder aus der Kirche hinauszukomplimentieren.
Aber sie ist da, überall dort, wo sich Profiteure in unsere Kirche eingeschlichen haben, um durch diverse Machenschaften an das Gut der Kirche heranzukommen. Mangel an Zeit, mangelnde Entschiedenheit einiger Verantwortlicher, simples Wegschauen oder auch Vogelstraußpolitik fördern die Ausbreitung der Korruption in der Kirche. Und da möchte ich heute in die Worte des Amos einstimmen: Aufhören mit den Festen, die die Realität verdecken. Es gibt viele gute Ansätze in der Kirche, aber es liegt einiges im Argen. Da sollten wir uns Asche aufs Haupt streuen und umkehren.
Während des Theologiestudiums haben wir gelernt, dass die Verkündigung des Evangeliums unser Hauptziel sein soll. Von diesem Grundsatz möchte ich nicht abweichen. Allerdings wehre ich mich hier gegen die Anschauung, dass der Weg das Ziel ist. Der Weg zum Evangelium ist nicht selbst schon Evangelium, sondern der Weg zum Evangelium ist steinig und hart, nicht der breite Weg, ohne den beispielsweise ein BMW gar nicht fahren kann, sondern der Gang durch die enge Pforte, der für einen integren Menschen wann immer gangbar ist. Wir müssen durch Schweres durch, wenn wir wahrhaft gute Nachrichten erfahren möchten.
Es muss etwas gegen die Korruption getan werden, und zwar bald, sonst haben wir bald eine Mehrheit, die die Korruption befürwortet, oder bereit ist, wegzuschauen, was nicht viel anderes bedeutet. Das wäre fatal. Also: Lasst uns durch die enge Pforte gehen und Nein sagen, wenn es solche Tendenzen gibt. Auch wenn wir dabei unsere Position oder menschliche Beziehungen riskieren. Es gibt Dinge, die einfach nicht geschehen dürfen, wo eine Kirche entschieden dagegen auftreten muss.
Nun komme ich zum Evangelium: Die Entwicklungen der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass durch Beharrlichkeit und stetige Einforderung des Rechts sich etwas in unserer Kirche zum Guten ändern kann. Es gibt Moral in unserer Kirche, auch wenn in den letzten Jahren viel verschütt gegangen ist. Es gibt Ansätze von Rechtsempfinden, von Willen zur Transparenz und von Willen, Gesetze einzuhalten. Diese Quellen müssen aber angezapft werden, und dann beginnen sie zu fließen. Damit bin ich beim Evangelium des Amos angelangt: “Es ströme das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.” Ich wünsche mir, dass wir uns in der kommenden Fastenzeit auf dieses besinnen. Wenn es uns gelingt, aufgrund solcher Besinnung konkrete Schritte zu gehen, werden wir nach Ostern auch wieder guten Gewissens Feste feiern können. Gott segne unser Vorgehen.
Johannes Klein, evangelischer Pfarrer in Fogarasch
Herr Pfarrer Johannes Klein, haben Sie sich beim Verfassen, Redigieren oder auch nur beim Lesen des (gehässigen) “Aprilscherzes” über den Rücktritt des “Papstes der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien” im “Neuen Weg” köstlich amüsiert? Ist dies die Geisteshaltung vom “Neuen Weg” – Spaltung statt Versöhnung, Herr Pfarrer?
at Anonymous:
themenverfehlung! das papst-posting stammt von mir, hans hedric und nicht von JK. schimpfen Sie also bitte mit mir, nicht mi JK. JK hat damit gar nichts zu tun. frage mich ausserdem, was Ihr kommentar zu meinem posting in den kommentaren des postings von JK zu suchen hat.
fazit: falscher kommentar am falschen platz.
@hans: Gut, dass die Autorenschaft geklärt ist. An dieser Stelle, denn die ist aus meiner Sicht genau richtig, frage ich – ohne den sich dazwischenschaltenden Hans Hedrich anzusprechen – Pfarrer Johannes Klein: Wie finden Sie diesen “Aprilscherz” über Bischof Reinhart Guib?
Zum lachen? Zum Nachdenken? Abwegig? Deplatziert? Frech? Wie ist Ihre Haltung zu Hans Hedrichs Beitrag?
schalte mich nochmal dazwischen: falls JKs antwort etwas auf sich warten läßt, dann nur, weil er gerade unterwegs nach deutschland ist.
herzlichst, hans hedrich
Danke für die Info.
@Anonymous: ich sage es Dir mal ganz offen: ich habe den Eindruck, dass Du mit Vielem was hier im Neuer Weg steht nicht ganz einverstanden bist, bzw. mit viel Getöse hier rumtrampelst wie ein sächsischer Bauer, der grad mal lesen, schreiben und eine Tastatur bedienen gelernt hat…..die Auswahl an Artikel in deutscher Sprache ist sehr groß auf dieser Welt, also suche Dir ein anderes Forum um Deine Weisheiten und genialen Fragen los zu werden……..mir reicht es so langsam. Ich lese ein super Artikel vom Herrn Klein…..und anschl. Deine Sch…e! Kuseng wenn Du möchtest und es für richtig findest, lösche diese Bemerkung, da ich eventuell zu aufgeregt bin. LG.
bitte ein bisschen Respekt fuer die Meinung anderer
danke, reini!
hau ihn, den anonymen internetfeigling! ;-))))
jetzt mal im ernst: soll doch jeder hier seine mehr oder weniger gut argumentierten kommentare loslassen koennen! es tut doch keinem weh! so lernt man eben wortgefechte austragen.
sers!
Aber, aber, Reini, was regst Du Dich denn so auf.
Das erinnert mich an den Alten Weg, den alten Neuen Weg. Öffentliche Kritik war unerwünscht in jenen kommunistischen Zeiten.
Heute ist es eher so: Hans (oder sollte der sächsische Bauer besser “Kuseng” schreiben, Reini?) wird von seinem Cousin Reinhard verteidigt, denn man muss ja zusammenhalten in der Verwandtschaft.
Trotzdem lässt sich in Geschmacksfragen trefflich streiten, daher habe ich meinen Kren dazugegeben, den ein schreib- und lesekundiger Städter wie Reinhard in den falschen Hals bekommen hat. Cool bleiben, Reinhard, der Neue Weg braucht “fraesch Zweibel”!
genau! alle bitteschoen moeglichst cool bleiben! wir werfen uns hier doch nur buchstaben und worte an den kopf!
uebrigens koennte es sein, dass johannes klein auf die ihm gestellte(n) frage(n) nicht antworten wird, solange der frager aus dem versteck der anonymitaet fragt…
Das wäre dann natürlich die “eleganteste” Version, um sich nicht öffentlich zu positionieren. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass sich Pfarrer Johannes Klein von diesem “Aprilscherz” auf Kosten von Bischof Guib nicht distanziert.
Gestatten, dass ich mich wieder einmische: Per Definition kann man sich nur von etwas distanzieren, zu dem man bis dahin eine gewisse Naehe gezeigt hat, was im Falle von JK erst glaubhaft bewiesen werden muss und nicht einfach so postuliert oder in den Raum gestellt werden kann.
Nach Ihrer, mit verlaub, leicht lahmenden Logik, muessten Sie sich jetzt auf (meinen) Befehl hin bitte umgehend von Hitlers, Stalins und G.W. Bushs Verbrechen distanzieren, oder Sie gelten in Zukunft als ein verkappter Anhaenger ihrer Ideen, Aeusserungen und Politiken!
Ich warte…
OK, und nun zurueck in die Realitaet: Fragen Sie bitte M I C H, den Autor, ob ich mich von dem “Aprilscherz” distanziere und Sie erhalten in kuerzester Zeit eine ueberzeugende Antwort!
Ich lach mich kaputt. Zunächst über den Aprilscherz. Mir kommen dabei die Tränen. Danach über die Forderung eines Anonymus, ich solle mich von diesem Aprilscherz distanzieren. Meine besten Lehrer haben über Aprilscherze stets lachen können, die anderen, unbeliebten, konnten das nicht. Also, lieber Anonymus, bitte mitlachen, zumindest äußerlich, um nicht allen zu zeigen, dass du keinen Humor hast. Drittens tut der Anonymus das Ungehörigste. Er verbreitet das Gerücht, in dem Aprilscherz sei von Bischof Guib die Rede. Dafür würde ich mich an deiner Stelle in Grund und Boden schämen. So beweist du Loyalität zu deinem Bischof?
Natürlich ist die Äusserung solcher Unterstellungen nur aus dem Hinterhalt der Anonymität möglich. Schum dich! Stell dich vor, bitte um Entschuldigung und beweise so, dass du wenigstens noch einen Hauch von Ehre besitzt.
Herr Pfarrer Klein, Sie wollen in dem “Papst der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien” in dem betreffenden Beitrag
http://www.neuerweg.ro/der-papst-der-evangelischen-kirche-a-b-in-rumanien-tritt-zuruck/
trotz der ziemlich eindeutigen Hinweise auf das eingestürzte bzw. abgerissene Pfarrhaus von Deutsch-Kreuz, auf den BMW der Michael-Schmidt-Stiftung, nicht zuletzt auf das “Papstalter” von 51 Jahren eine intendierte Übereinstimmung mit der Person des Bischofs Reinhart Guib (1962 geboren) allen Ernstes bestreiten? Sie sollten Ihrem Intellekt ein höheres Interpretationsniveau erlauben.
Ihr moralischer Appell verfängt gerade deshalb nicht, weil Sie Ihre Nähe (Haltung, Gesinnung) zu Herrn Hedrich in diesen Angelegenheiten mehrmals demonstriert haben. Wer sich in diesem Fall schämen sollte, das ist hier die Frage, Herr Pfarrer. Ich meine, Sie!
Hochachtungsvoll,
Anonymous
Herr Hedrich, Sie irren, denn Pfarrer Klein scheint neben Ihnen doch als einer der Protagonisten des Neuen Weg namentlich auf. Als Kirchenmann dürfte er doch nicht haltungslos sein gegenüber einem kirchenspezifischen Beitrag wie dem Ihren. Und er muss (hoffentlich) nicht zu allem Ja und Amen sagen, was Ihrer kritischen Feder entspringt. Mir scheint, dieser “Aprilscherz” bezeugt ein boshaftes, gehässiges, geschmackloses Agitieren. So hätte ich die Einschätzung des Herrn Pfarrer gerne zur Orientierung gekannt.
Nun nimmt man zur Kenntnis, dass er sich darüber amüsiert, dass er jedoch nicht die Person Bischofs Guib damit verknüpft.
Herr Hedrich, wen haben Sie als “Papst der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien” nun tatsächlich im Sinn gehabt? Schon Bischof Reinhart Guib, nicht wahr?
wo liegt das problem, herr anonymous?, dass ich herrn guib ironisiert habe? wo ist bitteschoen die gehaessigkeit, die boshaftigkeit, die geschmacklosigkeit – ausser in ihren augen?
wie ein kommentator auf FB richtig feststellte und einordnete: es war (zufaellig) faschingshoehepunkt am tag des postings. da darf absolut jeder und jedes durch den kakao gezogen werden. selbst ein evangelischer papst, wie unser secondhand-bischof, installiert mit hilfe der strippenzieherei eines geschulten, mit allen wassern gewaschenen PCR-aktivisten alter schule, namens karl hellwig?
und weil sie darauf bestehen, werde ich das pamflet decodieren, zu jeder relevanten passage stellung nehmen und erkaleren, was genau ich damit gemeint habe. als schlussfolgerung dieses unterfangens werden sie sselbst erkennen koennen, dass hinter diversen aussagen und anspielungen handfeste realitaeten stehen. moeeglicherweise ist es genau das, was sie am posting stoert? – der realitaetsgehalt desselben…
bis spaeteer also!
Hier muss ich Hans Hedrich ein wenig bremsen. Wie er sein eigenes Werk interpretiert, ist völlig belanglos. Man kann bei Umberto Eco nachlesen, dass der Autor sein Werk aus den Händen gibt und zur Interpretation nichts verbindliches zu sagen hat, er kann selbst in der Interpretaion seines eigenen Werks irren. Relevant ist, was im Text steht, nicht, was der Autor gemeint hat. Lieber Anonymus, wenn du meinst, dass da Reinhart Guib drinsteht, dann ist das deine Lesung. Und für die würde ich mich in deiner Stelle weiterhin schämen. Auf jeden Fall hat die Evangelische Kirche keinen Papst, so dass bewiesen ist, dass wir es in der Satire von Hans Hedrich mit einer fiktionalen Gestalt zu tun haben. Und für mich ist der Bischof der Evangelischen Kirche keine fiktionale Gestalt, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut, dem ich in der realen Welt begegne. Von daher verbietet sich eine Gleichsetzung derselben. Auch beschleicht mich der Eindruck, dass der Anonymus, der hier versucht, zu provozieren, eine fiktionale Gestalt ist. Ich möchte mit Rumpelstilzchen nicht weiter disputieren, es sei denn, es tritt in die reale Welt ein und nennt sich mit Namen. Ansonsten möge ihm das Schicksal aus dem Märchen beschieden sein.
Zitat Hans Hedrich: “wo liegt das problem, herr anonymous?, dass ich herrn guib ironisiert habe? wo ist bitteschoen die gehaessigkeit, die boshaftigkeit, die geschmacklosigkeit – ausser in ihren augen?
wie ein kommentator auf FB richtig feststellte und einordnete: es war (zufaellig) faschingshoehepunkt am tag des postings. da darf absolut jeder und jedes durch den kakao gezogen werden. selbst ein evangelischer papst, wie unser secondhand-bischof, installiert mit hilfe der strippenzieherei eines geschulten, mit allen wassern gewaschenen PCR-aktivisten alter schule, namens karl hellwig?”
Zitat Johannes Klein: “Drittens tut der Anonymus das Ungehörigste. Er verbreitet das Gerücht, in dem Aprilscherz sei von Bischof Guib die Rede. Dafür würde ich mich an deiner Stelle in Grund und Boden schämen. So beweist du Loyalität zu deinem Bischof?”
Pfarrer Johannes Klein hat sich mir gegenüber verhalten wie ein gestrenger Moralprediger gegenüber einem aufmüpfigem Schüler, weil ich die richtige und auf der Hand liegende Deutung, dass hier Bischof Reinhart Guib gemeint ist, dem offenkundig indirekt der Rücktritt nahegelegt wird. Ein befreiendes Lachen war die Reaktion von Pfarrer Johannes Klein (Zitat: “Ich lach mich kaputt. Zunächst über den Aprilscherz. Mir kommen dabei die Tränen.”). Dann aber tut Klein online so, als sei der Scherz ja durchaus nicht auf Bischof Guib gemünzt. Das ist für mich scheinheilig. Er geht aber noch weiter und will – als moralische Autorität – mir Mores lehren. Nun haben Sie, Herr Hedrich, offen und ehrlich festgestellt, dass dieser Scherz selbstverständlich Bischof Guib meint und treffen soll, und dass dies völlig legitim sei. Wir stehen also wieder an dem Punkt von gestern, als ich Pfarrer Klein um sein Urteil bat. Jetzt kann er ja vom Autor des Aprilscherzes zur Kenntnis nehmen, dass es um die Amtsperson Bischof Reinhart Guib ging, zu der er vermutlich in einem Loyalitätsverhältnis stehen sollte.
Die Frage, inwiefern dieser Scherz gehässig ist, kann ich Ihnen, Herr Hedrich, nur nach meinem subjektiven Empfinden beantworten. Bei aller harmlosen Jux- und Scherzfreude im Fasching:
Dass Sie Herrn Guibs Rücktritt – wenn auch nur im Scherz – herbeischreiben wollen, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, denn die vorangegangene Kampagne gegen Bischof Guib ist nicht vergessen und schwingt hier mit. Im Übrigen finde ich, man sollte Mitmenschen nicht leichtfertig öffentlich so fertig machen. Der von Immanuel Kant formulierte kategorische Imperativ “Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ sollte auch Ihnen, der sich als “Aufklärer” profilieren will, etwas bedeuten.
Mit respektvollem Gruß,
Anonymous
“Dass Sie Herrn Guibs Rücktritt – wenn auch nur im Scherz – herbeischreiben wollen, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, denn die vorangegangene Kampagne gegen Bischof Guib ist nicht vergessen und schwingt hier mit.
>>>NEIN, ich wollte mit dem scherzposting BISHER nichts herbeischreiben. solche entscheidungen liegen nicht in meiner macht. da die guib-hellwig-problematik u.a. durch humorbefreite reaktionen wie ihre auf meine posting wieder aktualisiert worden ist, werde ich demnaechst einen neuen artikel posten, dessen schlussfolgerung ich schon mal vorwegnehme: angesichts des sumpfes, der sich in den kirchenstrukturen v.a. im umfeld des bischofsmachers karl hellwig offenbart, stellt sich die logische frage, ob ein bischof, der all dieses stillschweigend duldet und protegiert, nicht etwa der falsch mann am falschen ort ist. nicht zuletzt hat die guib-MSS-BMW X5-geschichte nicht nur amoralische zuege, sondern STRAFRECHTLICHE (werde gesetz und artikel zitieren).
Im Übrigen finde ich, man sollte Mitmenschen nicht leichtfertig öffentlich so fertig machen.
>>>einverstanden. ich bin aber weder leichtfertig, noch will ich jemanden fertig machen. ich bin stattdessen rel. schnell im erfassen/verstehen komplexerer zusammenhaenge und konsequent im handeln. (entschuldige man mir diese positive selbstdarstellung.)
Der von Immanuel Kant formulierte kategorische Imperativ “Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ sollte auch Ihnen, der sich als “Aufklärer” profilieren will, etwas bedeuten.”
>>>einverstanden. ich handle grundsaetzlich danach, auch wenn das altmodisch-deutsch ist. ich habe an die mitmenschen keine anderen ansprueche als mir gegenueber, denn sonst wuerde ich mich oeffentlich laecherlich machen.
ich habe kein beduerfnis mich zu profilieren, dafuer aber sehr wohl eines, wahrheiten ausfindig zu machen und im naiven (kindlichen?) glauben an deren vorrang gegenueber der verlogenheit aussprechen zu duerfen.
PS: wie heissen sie?
Ihrem aufklärerischen Impetus kann ich grundsätzlich einiges abgewinnen. Auf – nach meinem Empfinden – geschehene Übertreibungen wollte ich Sie nur kritisch hinweisen.
P.S.: Bleiben wir bei “Anonymous”
danke sehr!
fuer kritik immer offen
Lieber Hans, sehr geehrter Herr Klein,
ich habe mal einen Fehler begangen, und habe mich über die hier niedergeschriebenen Sätze von Herrn Anonymous geärgert…..einfach “Guten Tag” sagen……und ignorieren….meine Empfehlung….schont die Nerven. Grüße aus Franken.
so einfach ist das auch wieder ned, Reinichen … statt einem niveauvollen Disput (das Anonümäuschen hat echt was drauf und kann locker intellektuell mit dir mithalten) kneifen und dann auch noch andere dazu anstiften – ei, ei!
Johannes Klein: “Es muss etwas gegen die Korruption getan werden, und zwar bald, sonst haben wir bald eine Mehrheit, die die Korruption befürwortet, oder bereit ist, wegzuschauen, was nicht viel anderes bedeutet. Das wäre fatal. Also: Lasst uns durch die enge Pforte gehen und Nein sagen, wenn es solche Tendenzen gibt. Auch wenn wir dabei unsere Position oder menschliche Beziehungen riskieren. Es gibt Dinge, die einfach nicht geschehen dürfen, wo eine Kirche entschieden dagegen auftreten muss.” – Wie wahr! Wer fährt welche Nobel-Automarke?
ich – einen zweithandfünferbeemweh in königsblau – Jg. 2002! Gehöre ich damit auch zum Establishment? Wenn ja, dann tausche ich sofort mit meiner Frau: 525D gegen Mini Cabrio in Perlmuttweiß :-))
Bischofs Phaeton ist aber schon ziemlich nobel, gelle. Man gönnt sich ja sonst nichts angesichts einer immer weiter schrumpfenden Kirchengemeinde.
Bischof bleibt Bischof – oder nicht? (Blaukraut bleibt Blaukraut und
Brautkleid bleibt Brautkleid). Ich gönne es dem armen Phaeton ned … man stelle sich vor, auf was für Straßen das arme Gefährt gefahren wird. Ein Mercedes GLA oder gar ein Range Rover LWB wären da schon eher in ihrem Element 🙂
Fahrtechnisch haben Sie recht. Vielleicht kommt dem Herrn Bischof die Erleuchtung, dass sein Luxusgefährt zu “sensibel” ist für Schlaglöcherpisten. Dieses irdische Statussymbol taugt nicht für alle Zwecke. Amen.:-)