Arsenverschmutztes Trinkwasser im Banat – Presseerklärung der Umweltvereine

Presseerklärung
Betrifft: Arsenverschmutztes Trinkwasser in Beba Veche, Kreis Timis, Rumänien

Infolge sich häufender Fälle von Grund- und Trinkwasserverschmutzung im Ort Beba Veche, die bereits 2011 beobachtet wurden,  stellten am 16. 02. 2015 die Vereine Neuer Weg, Pro Mediu Timis und der Verein der Umweltfachleute sowie lokale Umweltgruppen aus Rumänien eine umfassende Informationsanfrage an die zuständigen Behörden auf Kreis- und Landesebene.

Den Hintergund stellt eine um das Drei- bis Vierfache, amtlich bestätigte, erhöhte Arsenkonzentration im Trinkwassernetz in Beba Veche und im Nachbarort Dudestii Vechi dar. Es besteht die Vermutung, daß die Verschmutzung auf die Erdöl-/Gasförderung im benachbarten Serbien zurück zu führen ist, wo die Firma Nis Petrol, eine Gazprom-Tochter, in größerem Maßstab Bohrungen durchführt. Arsenverschmutzung im Grundwasser ist nicht zuletzt ein Hinweis auf die mögliche Anwendung der ‘Fracking’-Technologie zur Förderung von Schiefergas, wie auch aus amtlichen Untersuchungen aus den USA hervorgeht (siehe unten).
Wegen möglicher grenzüberschreitender Auswirkungen unterliegt die Bohrtätigkeit im serbisch-rumänisch(-ungarischen) Grenzgebiet außerdem der Espoo-Konvention, zu deren Unterzeichnern auch Rumänien und Serbien gehören. Die Umweltschützer haben die Behörden aufgefordert, ihnen Unterlagen zukommen zu lassen, aus denen hervorgeht, daß öffentliche Anhörungen und eine Informierung der Bürger in den betroffenen Gebieten tatsächlich stattgefunden hat.
Bislang hat die Bewohner des Dreiländerecks jedoch niemand über die Vorgänge in der Region in Kenntnis gesetzt – und schon gar nicht über ihre Mitbestimmungsrechte in Umweltangelegenheiten. Die Informationsanfrage der Vereine (in rumänischer Sprache) kann hier heruntergeladen werden, die Testergebnisse der Wasseruntersuchung in Beba Veche hier und die Testergebnisse der Arsenverschmutzung in Dudestii Vechi hier. Unter diesem Link können neueste amtliche Ergebnisse zur Wasserverschmutzung in 252 Fällen durch Fracking im US-Staat Pennsylvania eingesehen werden.
arsen1
Posted by at 23/02/2015
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2 Responses to Arsenverschmutztes Trinkwasser im Banat – Presseerklärung der Umweltvereine

  1. Anonymous says:

    Die Situation in diesen Orten war nie gut. Sowohl in Altbeba wie in Altbeschenowa wurde höchsttechnisierte Landwirtschaft betrieben. Was da so alles auf die Felder geschmissen wurde …

    Die Firmen, die dort heute herumgifteln, sind sicher noch ärger als die Flickschusterianer!

    In Neubeschenowa (liegt ein Stückerl entfernt, aber nicht ganz aus der Hand von dort) wurde/wird? z.B. seit langer Zeit Erdöl und Ergas gefördert. Gebohrt wurde praktisch überall in der Gegend.

    In Neubeschenowa konnte man aus Ölderivat verseuchten Abwässern “handabgeschöpftes” minderwertiges Benzin zu niedrigsten Preisen kaufen. Die alten Daccien verheizten das Zeugs irgendwie. Wäre interessant zu prüfen wieweit diese Praktiken fortgesetzt wurden/werden.

    Ob man da nicht Panik macht mit “Neuigkeiten” die gar keine sind?

    Eine umfassende Untersuchung der Situation durch das petromontanistische Institut in Bukarest wäre z.B. zielführender. Die von so einem Institut zu erfüllenden Vorgaben sollten klar definiert, publiziert und öffentlich diskutiert werden.

    Momentan schaut es halt wieder so aus als ob da wer sein Süppchen aufkocht …

  2. Anonymous says:

    Soll da vielleicht deswegen die Sau durch das Dorf getrieben werden weil eine Tochter der Gazprom im Nachbarland bohrt?

    Die Sache stinkt ein wenig!

    Es täte den Betreibern dieses Spektakels gut eine klaren Nachweis erst kürzlich erfolgter Wasserverschmutzung zu erbringen.

    Das lässt sich sicher durch die Publikation unbedenklicher Wassergutachten aus mehreren Vorperioden (Flickschusterzeit, Zeit nach dem Militärputsch, da wird man gewiss “im paneuropäischen Sinne voll umweltbewusst” jedes Jahr brav untersucht haben …) bewerkstelligen.

    Können oder wollen die das nicht, dann wird jeder vernünftige Mensch annehmen, dass die Dominanz wieder einmal ihre jämmerlichen Köterchens von den N(icht)G(ewollten)O(rganisationen) ein bisserl getreten hat damit sie winseln und kläffen um das Erbarmen des werten Publikums zu erwecken.

    Besondere Smecherii können natürlich auch auf die “probate Idee” kommen da etwas zu “fabrizieren” …

    Siehe die “viele Wissenschaft” beim abgeschossenen Flieger in der Ukraine. Sind aber alle recht schmeckstad …

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