Wir sind nicht Charlie Hebdo
– von Alexander Eickhoff –
Die Karrikaturen bei Charlie Hebdo liegen sicher in Teilen weit jenseits dessen, was man als künstlerisch wertvoll anerkennen sollte. Auch die häufig vorgebrachte Kritik gerade an der deutschen Haltung zu Satire ist angebracht, allerdings nicht zielführend! Natürlich gibt es in Deutschland und anderen Staaten Europas den Straftatbestand der Blasphemie, der Beleidigung des Staatsoberhauptesund einiges mehr in dieser Richtung, aber die französische Jurisdiktion kennt derlei Tabus nicht.
Das ist nicht unwesentlich, denn das macht die Entscheidung darüber, was tolerabel ist in Frankreich aus. Gefragt ist auch nicht unsere Bewertung der französischen Haltung in dieser Frage noch unsere Haltung zu Charlie Hebdo, gefragt ist unsere Solidarität zum EU-Partner Frankreich und zwar Solidarität in der Feststellung, dass es das souveräne Frankreich ist, das die Leitlinien seiner Politik selbst bestimmt, dass es keine Zweifel daran geben darf, dass jede Einmischung in innerfranzösische Wertungen nicht mit unserem Verständniss von Souveranität, staatlicher Verfasstheit zu vereinbaren ist. Andererseits dürfen wir keinen Zweifel aufkommen lassen, dass in Europa Selbstjustiz – und dabei ist sowohl das Attentat als auch die mörderische Gegenreaktion der Geheimdienste zu nennen -, im unvereinbaren Widerspruch mit den Werten und Grundlagen der EU und ihren Mitgliedsstaaten, sowie den international anerkannten Regeln der Erklärung der Menschenrechte steht.
Fragen allerdings müssen wir uns, ob wir gut daran tun, jetzt in eine Konfrontation mit dem Islam zu treten, also genau das zu tun, was wohl seitens der Attentäter beabsichtigt ist. Es könnte sinnvoller sein, mit den in unseren Gesellschaften gut integrierten Muslimen eine gemeinsame Antwort auf die Herausforderung des islamistischen Terrors zu suchen. Denn darin unterscheidet sich Europas Kultur und Gedankengebäude von den fundamentalistischen Strömungen in dieser Welt, dass wir zuallererst den Menschen als solchen respektieren und erst nachgeordnet seine ethnische, religiöse, sexuelle und politische Orientierung sehen! Das ist es, was die Fundamentalisten wegbomben und morden wollen, was wir aber mit aller Inbrunst verteidigen, gegen den Terror, den Faschismus, den zynischen Kapitalismus. Also sind wir nicht Charlie Hebdo, der häufig eben nicht in erster Linie den Menschen sah!
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/charlie-hebdo-reaktionen-arabische-presse
lesenswert
die antireligioesen titelblaetter des CH sind von einer beinahe sowjetisch-tumben forciert-blasphemischen humorlosigkeit. da sind die peinlichen titelpblaetter der TITANIC mit dem bepinkelten papst benedikt fast schon lustig.
CH scheint via dieser seiner titelblaetter eher ein organ einer umerziehungsanstalt zum intoleranten atheismus zu sein, als ein satiremagazin, das zum lachen und nachdenken ueber missstaende anregt.
fuer diese mmn. verkorkste humorlosigkeit gehoerten die karrikaturisten von CH eventuell (in gedanken) sanft ausgepeitscht – am besten von ein paar vollbluthumoristen aus rumaenien – als nachhilfeunterricht in sahcen humor. und danach trinkt man zusammen ein glas rotwein und lacht ueber sich selbst.
die leute deswegen umzubringen, ist aber jenseits allem tolerablen. es faellt mir schwer, diese banalitaet angemessen auszudruecken.
PS: im groesseren historischen kontext der beziehungsgeschichte zwischen franzosen, juden/israelis und arabern im 20. und 21. jahrhundert, sehe ich die araber aber eher als grosse verlierer(auch was die ausgeloeschten menschenleben in ihren reihen betrifft) und die franzosen und israelis und westler allgemein (USA/GB) als die wirklichen boesewichte (algerienkrieg, palaestina, irak, afghanistan, usw.). DAS geht in den koepfen der attentaeter vor, wenn sie sich in ihren persoenlichen kleinen jihad begeben.
der westen taete gut daran, aus seiner selbstzufriedenen zivilisationsarroganz herabzusteigen und zur kenntnis zu nehmen, wie viele hunderttausende muslime durch kraefte und fuer interessen des westens en masse getoetet worden sind.
es steht – etwas sehr verkuerzt gesagt 17 tote in paris + weitere zig/hunderte bei den attentaten in london, madrid, jerusalem/tel aviv versus X zigtausende tote in gaza, kabul, bagdad usw. usf. – eine endlose aufzaehlung muesste hier anstehen. wie gesagt, diese blutttriefende rechnung ist sehr grob, aber das verhaeltnis der zahlen ziemlich realistisch.
und dennoch: die attentate in frankreich sind fuer sich genommen abscheulich und tragisch… ein teufelskreis?
“wer die Tat mit einem “Aber” verurteilt, rechtfertigt Mord”
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article136250133/Das-verlogene-beschissene-Aber.html
So einfach ist Schwarzweißmalerei, eindeutig klar, ohne Kompromisse, so einfach ist Terrorismus, ohne wenn und aber, nur ein entweder oder. So einfach ist die Borderline-Gesellschaft, der Neonazismus, die Rechts- und Linksradikale Szene. Zum Leben reicht diese Einfachheit nicht. Da braucht man die vielen Nuancen und vor allem den Dialog. Ohne Aber gibt es niemals ein Erklären, niemals ein Verstehen.
satire darf alles, ohne wenn und aber, wusste schon 1919 kurt tucholsky (eine art eminescu in den deutschen schulbüchern -pflichtlektüre)
übrigens, wollte immer schon fragen, sind die namen “scanteia/ neuer weg” ernst gemeint? also blasphemie für die opfer des kommunismus, oder doch satire?
Ach, Santana, du stellst hier Fragen. Überfordere die Leute nicht, gar so manchem evangelischem Pfarrer ist es schon zu viel, wenn man angesichts von Terroropfern einfach nur christliche Demut und respektvolles Schweigen fordert, ohne eine Relativierung des Terroraktes, ohne ein “ja, aber…” Einfach nur schweigen und trauern an einem Gedenktag, ohne zu polemisieren… Zu viel.
Andere sind überfordert, weil sie auf dem Niveau und dem Wissen vom Beginn des 20. Jh. stehen geblieben sind. Christliche Demut manifestiert sich niemals gegenüber den Mächtigen, keinesfalls aber gegenüber einer Götter-, Götzen- oder Präsidentenliste.
Zum Beweis, dass Tucholsky überholt ist, folgender Artikel:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/wir_ueber_uns/wasdarfsatire100.html
“Christliche Demut manifestiert sich niemals gegenüber den Mächtigen, keinesfalls aber gegenüber einer Götter-, Götzen- oder Präsidentenliste.”
Davon war auch nicht die Rede. Nur von den 12 Toten, den Journalisten, deren Andenken man nicht mit Relativierungen á la “ja, aber…” verunglimpfen sollte.
Aber Textverständnis und Lesekompetenz scheint mittlerweile auch nicht mehr zu den Kernkompetenzen bestimmter Berufssparten zu gehören…Schleiermacher würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das hier sähe…
Ganz meinerseits. Lesen Sie selbst bitte genauer. Der Terrorakt wurde weder in dem Artikel noch in einem seiner Kommentare rechtfertigt. Bleiben Sie bitte nicht bei Schleiermacher, der ja leider nichts anderes mehr kann, als sich im Grab umzudrehen (verzeihen Sie mir bitte diese Ironie, ich lerne – nicht von Ihnen, aber auch in diesem Blog -, dass nach Tucholsky in diesem Bereich alles erlaubt sein soll?, glaube das nicht, sehe meine Ironie eher als Gegenbeweis an, kann sie mir aber nicht verbeißen, bitte deshalb um Nachsicht).
Aktuelle Literaturwissenschaft rechnet mit unterschiedlichen Leserperspektiven, die dem Text unterschiedlichen Sinn geben. Vielleicht würde es Ihnen gut tun, auch mal die Perspektive zu wechseln, zumindest mal die andere Seite anhören, wie es sich gehört (sollte vielleicht jetzt lateinisch zitieren, vielleicht kommt das bei Ihnen besser an), anstatt mit ihren ewigen Wahrheiten hausieren zu gehen! Wie viele unschuldige Tote gab es durch die “gerechten Kriege”, die von Amerika und seinen Allierten in den letzten Jahrzehnten geführt wurden, vor denen Sie demütig in Respekt geschwiegen haben? Vielleicht wäre es richtiger gewesen, Sie hätten dagegen offen rebelliert!
P.S. Die Götzenliste ist gar nicht einmal so undenkbar in Diskussionen, wie wir sie führen, siehe beispielsweise das Posting eines gewissen Anonymus zu meiner letzten Kurzmeldung im Neuen Weg. Freilich: alles nur Satire und deshalb erlaubt. Aber wehe, man schreibt etwas, was dem auferweckten Schleiermacher gegen den Strich gehen könnte.
http://horsthundbrodt.com/wirsindnichtcharlie/
Das trifft den Nagel auf den Kopf!
wenn sie gegen pegida sind, ist alles wieder gut 🙂
ein paar haarspaltereien noch:
1) genauer hiess das motto “je suis charlie et ahmed”, hat sich (einfachhalber?) die verkürzte form durchgesetzt
2) die karikaturisten selbst waren auch erwidert dass sarkosy und andere, gegen die sie gekämpft hatten, in den ersten reihen bei der demo waren
3) es geht nicht um geschmack, es gibt genug werbung die den magen verdreht, sondern um bürgerliche freiheiten, zb wenn einer kein fkk mag, muss er nicht hin(gucken), genau so auch mit der religion (kann man als atheist auch aushalten, oder?)
B R A V O !!!
Immerhin ein – wenn auch recht matter und bescheidener – Versuch die historische und “ethische” Deutungshoheit gewisser Kreise etwas in Zweifel zu stellen.
Vermutete man nicht, dass die gleiche Art Leute sowohl die fiese Dreckschleuder Hebdo wie auch die total belämmerten albernen „Islamisten“ sowohl kreierten als auch protegierten als auch notfalls diskret „unterstützten“, dann könnte man sich recht gut an solchen Ereignissen „erfreuen“, tja, kämen da nicht Menschen ernsthaft zu Schaden … Also doppelte Zweifel!
Die Sache ist – ebenso wie diese Trollorganisation Pegida – total von der Dominanz beherrscht. Egal ob Identitäre oder irgendwelche N(icht)G(ewollte)O(rganisationen, alles die gleiche gequirlte Kacke der Propagandamaschinerie der angelsächsischen Besatzer! Sicher, unsere Besatzer machen das nahezu perfekt. Die Unterworfenen merken meist gar nicht wie sehr sie vorgeführt werden …
Umso interessanter ist es, dass es anscheinend doch Ansätze von Widerstand zu geben scheint. Ob die „Widerstehenden“ das selbst auch so sehen, da bin ich mir gar nicht so sicher …
Die ganze Sache im Zusammenhang mit „Islamisierung“ und dem “Widerstand” dagegen stinkt in jeder nur irgendwie gearteten Weise. Unsere Besatzer legten da viele faule Eier.
Als „Pflichtlektüre“ wäre da z.B. das Buch „Diplomatische Tauschgeschäfte“ einer Frau Heike Knortz anzuempfehlen. Frau Knortz trug einiges an Material zusammen und publizierte es in diesem Buch aus dem hervorging, dass die Innendienststellen der BRD GmbH sehr wohl massiv Widerstand gegen den Import von muselmanischen Anatoliern als Ersatzproleten für die von deutschen Frauen auf Grund der zum Zwecke der Brechung deutscher „völkischer Qualität“ (man beachte bitte die Gänsefüßchen …) wirksam gewordenen Ideologie der Sterilität und des Todes nicht mehr geborenen deutschen Proleten leisteten. Dieser Widerstand wurde über die Außendienststellen der BRD GmbH gebrochen. Seitens der Nato wurde mit der „Hilfebedürftigkeit“ des Natopartners Türkei argumentiert und mit „strategischen Notwendigkeiten“. Was die Besatzer anordnen, haben nun einmal die Besetzten zu exekutieren! Das ist bis dato unverändert …
Viele kleine Mosaiksteinchen könne letztlich zu einem durchaus impressiven Bild zusammengesetzt werden. Da sind z.B. die sogenannten Gülenschulen. Offiziell gibt es sie ja gar nicht …
Real sogar in Deutschland und in Österreich!
Siemens Österreich vermietete z.B. dem Phönix Schulverein, der Österreichs derzeit einzige Gülenschule (die in Rum/Tirol geplante, wurde diskret von couragierten Tirolern abgedreht) betreibt, zu wohlfeilen Konditionen ein ganzes Bürohaus innerhalb ihres großen Siemenskomplexes in 1100 Wien. Gehe mal z.B. ein popeliger lutheranischer Ketzerpfaffe zu Siemens und begehre so was für eine neue Ketzerschule, ähem, mal ganz abgesehen davon, dass der lutheranische Ketzerpfaffe reichlich Schwierigkeiten haben könnte ausreichend Ketzerkinder aufzutreiben um eine solche neue Ketzerschule zu befüllen …
Dazu muss man wissen, dass der „Islamisierer“ Fethullah Gülen seine „türkischen Schulen“ von den VSN aus betreibt. Er hockt seit über 1 ½ Jahrzehnten in Sailorsburg in Pennsilvanien und nützt die nordamerikanische Infrastruktur und mutmaßlich nordamerikanisches Geld für sein „islamisches Gülenimperium“
Auch die Gülenschulen in Rumänien und Moldawien werden von dort aus organisiert und dirigiert. Die ISB – http://www.isb.ro – ist eine solche Gülenschule. Hinter dem Feigenblatt der „muselmanischen Türken“ kommt dort recht direkt die hässliche Fratze der Hegemonialmacht zum Vorschein!
Irrsinnig viel „Türkisches“ wird wohl an der ISB nicht geboten. Sehr wohl aber die angelsächsisch jüdische Dominanz unter einer billigen muselmanisch türkischen Fassade! Es sei jedem anempfohlen solche Seiten sorgfältigst zu studieren …
Insbesondere die Seite http://isb.ro/About-Us/Governance.aspx Die muselmanische Tünche der jüdisch angelsächsischen Dominanz ist dort direkt symptomatisch zu erkennen …
Das System der Destruktion und Diversion ist nahezu perfekt! Die Besatzerdreckjournaille ist konkurrenzlos und durch staatliche Zwangsmittel nahezu perfekt geschützt!
Dennoch: Wer ein paar dag Hirn hat und zu lesen imstande und auch willig ist, wird das System ganz rasch durchschauen …
Nochmals ein großes B R A V O , für die, welche es wagen da öffentlich Zweifel zu hegen und wir sind nicht Charlie Hebdo zu schreiben!
@Anonymous
tl;dr
… wenn sie “Das System” wirklich durchschauen, würden sie jetzt milliardär sein und nicht hier trollen.
oder anders gesagt:
egal wie dicht du bist,
goethe war dichter
Um mal auf den Ursprung zurueck zu verweisen:
Gerard Biard{“Charlie Hebdo”-Chefredakteur} beklagt, dass einige Zeitungen das Titelbild der aktuellen Ausgabe nicht gezeigt haben. Sie verweigerten ein Symbol für Demokratie.
Da wird dann deutlich was Meinungsfreiheit fuer Charlie Hebdo bedeutet, naemlich ihre spezifische Sicht der Dinge! Diese Haltung habe ich schon mal………………..ach ja, bei den Islamisten gesehen!
http://www.zeit.de/…/2015…/charlie-hebdo-biard-medien-kritik
Mohammed-Karikaturen: “Charlie Hebdo”-Chefredakteur kritisiert westliche Medien
Gerard Biard beklagt, dass einige Zeitungen das Titelbild der aktuellen Ausgabe nicht gezeigt haben. Sie verweigerten ein Symbol für Demokratie.
zeit.de|Von ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany
Missionierende Atheisten sind so ziemlich das Allerletzte vom Allerletzten am Markt der medialen Hirnwixerei. Wie überhaupt der Atheismus als Ideologie zum Speiben ist! Von den missionierenden Atheisten steckt einer alleine alle feistestden geiferndsten Pfaffen jeglicher Domination locker in den Sack ….
Die Handschrift der “Islamisten” weist immer und überall auf die gleiche Art von Leuten. Wann immer irgendwo irgend so ein schwachsinniges Zeugs von “Islamisten” publiziert wird, kommt sofort die unverfälschbare Handschrift miesester Hollywooddrehbuchautoren zum Vorschein. Deren dreckiger schmieriger Charakter verrät sie sofort …
Politisch völlig unkorrekte Menschen haben da einen gewissen Verdacht …
P.S.: Wer Zeit und Muße dafür aufzubringen vermag, möge sich die Geschichte der Renamo in Mosambik zu Gemüte führen. Das einst dort Praktizierte scheint Vorbild für vieles was heute daherstinkt zu sein.
Ich weiß schon, es ist ein gewagter Bogen der da zu spannen versucht wird …
sagt mal, habt Ihr nichts besseres zu tun als Euch wie die Kindergartenkinder zu streiten????? LG aus Fürth