Wer hat Angst vor Robert Roesler? Rumänische Einwanderungstheorie nach Siebenbürgen revisited
Tja… Habe nun (Dr.) Robert Eduard Roeslers ‘Buch der Bücher’ zur Herkunft des rumänischen Volkes einmal (fast) ganz durchgelesen. Hatte es in der Bibliothek des Instituts für Osteuropa-Studien der Univerisität Wien digital fotografiert und daraus anschließend kapitelweise pdf-Dokumente gemacht. Weiter unten stelle ich das Buch vor bzw. zum Runterladen bereit.
Erstausgabe des Buches von 1871
Der Grund ist folgender und ganz banal: Obwohl der Name Roesler jedem an rumänischer Geschichte Interessierten geläufig sein dürfte – und zwar aus rumänisch-nationaler Sicht als vielgescholtener, tabuisiert-dämonisierter Autor, der eine (böswillige, interessengeleitete) “Theorie” von der Einwanderung der Rumänen in ihr heutiges Landesgebiet von südlich der Donau in die Welt gesetzt hat – dürfte mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit kaum je einer der vielen hundertausend Schüler, Studenten(!) oder gar HISTORIKER(!!!) in Rumänien dieses Buch jemals in den Händen gehalten, geschweige denn gelesen haben. Eigenartig, nicht wahr?
Robert E. Roesler. Quelle >>>
1. Weil das Buch im 19. Jahrhundert auf Deutsch – und seither anscheinend in keiner anderen Sprache – erschienen ist. Neuauflagen auf Deutsch gibt es mehrere…
2. Möglicherweise/höchstwahrscheinlich gibt es keine vollständige und obendrein käufliche rumänische Übersetzung davon. (Keine Suchergebnisse im Internet außer einigen wenigen übersetzten Passagen, die aus einem Sammelband von 2001 stammen.)
3. Eine Suche nach dem Originaltitel auf den Seiten der Biblotheken der Uni Klausenburg und Bukarest ergab (über Umwege) gerade mal zwei positive Ergebnisse (je ein Exemplar in der Universitätsbibliothek Bukarest und Jassy; Null Exemplare in Klausenburg! ;-).
4. Das Image von Roesler als intellekttuellem quasi-Extremisten und Feind des rumänischen Volkes ist so weitverbreitet und gefestigt, daß selbst kritische Geister dazu neigen, ihn als Wissenschaftler – und das war er voll und ganz – schlicht zu ignorieren (um sich nicht unnötig zu exponieren oder gar Gegner zu schaffen). Anders gesagt: Die Akte Roesler gilt in Rumänien als längst geschlossen – und das ohne jemals richtig geöffnet worden zu sein(!)…
Also: Das Buch war und ist dem breiten rumänischsprachigen Publikum NIE zugänglich gemacht worden – und das obwohl der Name ‘Roesler’ und seine vermeintlichen tendenziösen Behauptungen über die Rumänen via Geschichtsunterricht mithin jedem Schulkind schon einmal zu Gehör gekommen sind. Deshalb: Laßt uns das Buch endlich einmal lesen, bevor wir uns eine Meinung dazu (ein)bilden oder uns mit einer schon lange vorgefertigten weiter auf den Kopf hauen lassen!
INHALT:
Das Buch schafft in 7 Kapiteln (+Anhang) auf cca. 400 Seiten ein großangelegtes, Jahrhunderte umspannendes und weiteste ost- und südosteuropäische Räume umfassendes Historienbild der Herkunft, Wanderschaft, Seßhaftwerdung, Verschmelzung, Auflösung von so verschiedenen ethnischen, sprachlichen und Herrschaftsverbänden wie den Geten, ‘Daciern’, Ungarn, Bulgaren, Petschenegen, Slowenen, Rutenen, Kumanen etc. – und in diesen weiten Zusammenhang bettet der Autor das Ethnos der ‘Romänen’ ein, lokalisiert und datiert mit ständigem Blick auf den Kontext auf Makro- und Mikroebene die unterschiedlichsten Phasen seines Werdens – und Wanderns.
So gesehen erscheinen die Rumänen als eines von vielen Völkerschaften der Großregion, das genauso wie seine Nachbargruppen eine Geschichte der Verlagerung seiner kollektiven Wohnsitze aufweist. Aus dem Umkehrschluß, nämlich dem Fehlen der historischen Einzigartigkeit jener rumänischen ‘Volkwerdung’ [schrecklich, diese Begriffe!] infolge jahrtausendelanger Präsenz im jetzigen Wohngebiet – im Unterschied zu den “fremden”/”heimatlosen” weil eingewanderten Nachbarvölkern -, läßt sich auch bereits das frustrationsgenerierende Potential der Roeslerschen Sichtweise für national-exaltierte Geister erahnen. Will sagen: Roesler beraubt mit seinem nüchtern-aufklärerischem Gestus den romantischen rumänisch-national(istisch)en Neubeginn jener Jahre seines innewohnenden Zaubers. Ein Spielverderber der ganz besonderen Art also…
Ohne die Richtigkeit der oft extrem weitläufigen und dabei doch detailreichen Analysen, Feststellungen und Schlußfolgerungen Roeslers über den Werdegang obiger Völkerschaften während jener vielen und extrem quellenarmen Jahrhunderte (cca. 250- 1250) hinweg beurteilen zu können, kann ich nur sagen, daß das Buch alle Merkmale einer soliden wissenschaftlichen Studie jener Zeit besitzt: abgesehen von der enzyklopedisch anmutenden Breite des vermittelten Wissens, der quellenkritischen und grundsätzlich logisch stringenten Herangehensweise auch zahlreiche und inhaltsreiche Quellenangaben und Fußnoten, u.a. auf Lateinisch, Altgriechisch und Persisch/Arabisch – selbstverständlich in Originalschrift. Die Belesenheit in exotischen Wissensgebieten, die wissenschaftliche Redlichkeit und die Beherrschung des wissenschaftlichen Handwerks kann Roesler also nur schwerlich abgesprochen werden.
Es finden sich auch kritische bis polemische Anmerkungen zur aus Roeslers Sicht amateurhaft-naiven oder auch hitzig-ideologisierten Argumentationsweise rumänischer (aber auch ungarischer Historiker), die seine Sichtweise nicht teilen. Zwar sind mir einige kleinere Fehler oder Ungereimtheiten in Roeslers Buch auch aufgefallen (das urplötzliche Verschwinden der Petschenegen aus Siebenbürgen um 1050 wird kaum oder nur rudimäntar erklärt), aber alles in allem wirkt das Werk überzeugend in seiner Methode und vor allem in der Vollständigkeit, in der es ein ständig in Bewegung befindliches, hochkomplexes Völkermosaik in seiner Dynamik und Veränderung so zu vermittlen weiß, daß vor den Augen des Lesers fast schon ein animiertes Geschichtsbuch entsteht. Eine Art Monumentalfilm, der Licht ins Dunkel jener fernen Zeiten bringt – und dadurch überraschend (post)modern wirkt.
Einer der geradezu schwindelerregenden argumentativen Höhepunkte des Buches findet sich auf den Seiten 257-2259, wo Roesler das mysteriöse rumänische Wort curcubeu (Regenbogen) über etymologische Vergleiche auf samojedische Dialekte (die Samojeden – ehemalige Nachbarvölker der Wolgabulgaren im Gebiet westlich des Urals) zurückführt und daraus zu schließen weiß/wagt, daß die Rumänen in frühmittelalterlichen Jahrhunderten dieses Wort nur von den frisch auf den Balkan eingewanderten Bulgaren entliehen haben können – was wiederum deren langandauernde, symbiotische Nähe zu selbigem Volk beweisen muß. Genial! Oder auch wahnsinnig… Egal – es liest sich spannend wie ein Krimi.
Roesler erinnert mich hierin an Gottfried Schramms nicht minder fulminant-furibunde, unter Umständen halsbrecherisch-gewagte lingvistische Argumentationsgebäude zum selben Themenkomplex in seinem Opus “Ein Damm bricht”. Ohne Lingvistik als wichtig(st)e Wissensstütze lassen sich die “dunklen Jahrhunderte” des europäischen Ostens und Südostens scheinbar kaum erhellen – und ensprechend mutig treten die Vertreter dieser Disziplinen auf den Plan
Welches die Gründe der bis heute anhaltenden, oft hysterischen Polemik und die fast an inquisitorische Zeiten erinnernde Tabuisierung und quasi-Dämonisierung Roeslers’ für seine Zeit beeindruckenden Opus seitens rumänisch-nationalistischer Kreise sein könnten, darüber werde ich mich bald näher auslassen. Vorwegnehmend wage ich dazu folgendes zu behaupten:
1. Roeslers räumlich breite und historisch tiefe Darstellung der ethnonationalen Werdungsprozesse dieser Gegenden vor ueber 1000 Jahren (‘Theorie‘ ist dazu der unpassende, weil bagatellisierende Begriff) stellte möglicherweise so ziemlich alles in den Schatten, was zu diesem Thema bis dahin/teilweise auch heute(?) geschrieben wurde – und ist mithin geradezu erdrückend in seiner Konsistenz und Stringenz. Weil auf der gegenseite u.U. ausreichende und glaubhafte Gegenargumente fehlen, versucht man es mit Lautstärke und mit Delegitimierung des Autors und jener, zu deren Gunsten die Roeslersche Argumentation hinauszulaufen scheint.
2. Roeslers Monumentalgemälde von der Wanderung der Rumänen (im Kontext der Wanderungen von Römern, Slawen, Bulgaren, Magyaren, Kumanen usw.) stellte und stellt DAS intellektuelle Hindernis schlechthin dar für die ethnozentrischen, feindbildfixierten Nationsbildungsprojekte der Rumänen im ausgehenden 19. Jahrhundert (im Kontext der Befreiungsbewegungen von den Osmanen im entstehenden rumänischen Staat sowie der magyarischen Intoleranz in Siebenbürgen), vor allem da exklusive Indigenität/Autochtonismus als Trumpfkarte schlechthin für die kollektive Emanzipation und eventuelle Gebietserwerbe von Nachbarstaaten galt und gilt.
Weil aber die Geschichtsschreibung zu nationalen Fragestellungen im 19. und 20. Jahrhundert v.a. im östlichen Europa grundsätzlich als Code/Metapher für nationalitätenpolitische Zielsetzungen, Legitimationsversuche und Botschaften an die Massen fungierte, müssen ideele Stolpersteine bzw. ernste Hindernisse aus dem Weg geräumt werden – bei Bedarf , wie im Falle der Fehlleitung der kollektiven Perzeption Roeslers, mit schwerem rethorischen und manipulatorischen Gerät.
3. Roesler hat bereits im Vorwort des Buches geradezu prophetisch und ganz explizit auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die dakoromanische Kontinuitätstheorie seiner intellektuellen Gegner (Petru Maior, Maiorescu u.a.) dereinst als Rechtfertigung und Instrument zum Anschluß Siebenbürgens an Rumänien (‘Dacien’) und der anschließenden ethnischen Säuberung Siebenbürgens(!) herhalten wird.
…Und ziemlich genau 100 Jahre nach Erscheinen seiner prophetischen Worte erlebten wir ein Rumänien auf dem Gipfel nationalstaatlicher Hybris, das sich gerade anschickte Deutsche und Juden zu verkaufen und die Ungarn langfristig zu assimillieren. Die Kontinuitätsthese galt zu jener Zeit als aggressiv verbreitetes, unumstößliches Glaubensdogma in Rumänien (perfekt synchron übrigens zur Geschichtsideologie und isolationistischen Politik im Bruderland Albanien). Auffällig dabei, daß die bisher größte rumänische Wanderungswelle aus Altrumänien nach Siebenbürgen (grob geschätzt cca. 1,5 Millionen Personen) ausgerechnet in jener Zeit vonstatten ging, als allenthalben davon die Rede war, die Rumänen seien “seit jeher” in Siebenbürgen gewesen und eine Einwanderung hätte es nie gegeben. Hmm…
Habe kurz auch die Kritik des Bukarester Historikers A.D. Xenopol zu Roesler gelesen (von 1884). Dazu kann ich jetzt nur sagen, daß Xenopol sehr viele Gegenargumente anführt, die eine korrekte, nüchterne Analyse verdienen, die offenen, kollektiven Angriffe, Schuldzuweisungen und Unterstellungen Xenopols gegenüber den Ungarn und Deutschen/Sachsen als (quasi-ewige) Unterdrücker der Rumänen sowie gegenüber Roesler, dem er Voreingenommenheit für die ungarische Seite unterstellt (aber nicht beweist), lassen Xenopols ‘Gegendarstellung’ oft unglaubwürdig, bisweilen unwürdig erscheinen. Und erst recht befangen und einer (wenn auch aus seiner Sicht berechtigten, gerechten) politischen Agenda untergeordnet.
Auffällig ist bei Xenopols Kritik auch, daß der rumäniche Historiker sich fast ausschließlich zu Passagen/Kapiteln äußert, die unmittelbar die Rumänen betreffen – und findet daran wie zu erwarten nichts – aber auch nichts Glaubwürdiges. Zu anderen (vielleicht den allermeisten) Buchabschnitten äußert sich Xenopol so gut wie gar nicht – dabei kann man aus der eventuellen Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdigkeit der dort anzutreffenden Argumentation folgerichtig auch auf die Glaubwürdigkeit der anderen Buchpassagen schließen. Und umgekehrt: Stimmt es, wie Xenopol meint, daß Roeslers Aussagen zu den Rumänen allesamt zu verwerfen seien, dann dürften die anderen Kapitel in ihren Aussagen ähnlich unhaltbar sein.
…Wäre das der Fall, so hätten wir in Roesler einen Hochstapler allererster Güte vor uns (Kategorie Karl May), der in pseudowissenschaftlichem Gewand daherkommt, einen Verlag von der Veröffentlichung seiner Elaborate sowie Bibliotheken europaweit zur Übernahme seines betrügerischen Werkes in ihre Bestände zu überzeugen wußte. Einem solchen Aufschneider müsste man als Historiker aber GAR KEINE Aufmerksamkeit widmen. Da jedoch Xenopol Roesler eines 250 Seiten starken Buches für würdig erachtet, nimmt er Roesler grundsätzlich als Wissenschaftler ernst, vermeidet es aber aus der Glaubwürdigkeit seiner (Roeslers) Aussagen, die nicht unmittelbar die Rumänen betreffen auch auf die Plausibilität letzterer zu schließen.
Deshalb glaube ich: Bei aller Fairplay wird man insgesamt feststellen müssen: Xenopol ist Roeslers argumentativ-analytischem Bollwerk nicht gewachsen und kapituliert ohne es zu merken – wenn auch lautstark, emphatisch. Seine Unterstützer betrachten Xenopols Antwort wiederum als überzeugend und stichhaltig – höchstwahrscheinlich ohne sie en detail zu kennen…
UEBRIGENS: Die Konsequenzen dessen, daß die Kontinuitäts-Befürworter zur bloßen Untermauerung ihrer nationalpolitisch motivierten Sichtweise zwangsläufig und ohne Zögern den Ungarn und Deutschen Siebenbürgens offen vorwerfen mußten und schon durch Xenopol vorwarfen, sie hätten den alteingesessenen Rumänen (quasi jedem einzelnen) ihr Stück Land entrissen, störten weder Xenopol noch andere Kontinuitäts-Denker.
Mit anderen Worten: Die pauschale und kollektive Stigmatisierung ganzer Bevölkerungsgruppen in Siebenbürgen zu Dieben und Eindringlingen zwecks Stützung eines schwer belegbaren Gedankenkonstruktes wurde/wird von Kontinuitäts-Befürwortern seit jeher als legitim angesehen und praktiziert. Nicht zufällig folgten durch die Agrarreform von 1923 und den Verwaltungs- und Wirtschaftskampf Bukarests gegen die Siebenbürger Sachsen und Ungarn (z.B. den Landadel und Beamte) nach 1918 großangelegte Enteignungen und Eigentumtransfers von Land aus individuellem und kollektivem sächsischen und ungarischen Besitz in rumänischen.
Betrachtet man die mythenstürmenden Arbeiten eines Lucian Boia, Sorin Mitu & Co. der letzten Jahre, so könnte man fast meinen, sie seien zu ‘Roeslerianern’ geworden, ohne es zu wissen oder ohne es zugeben zu wollen… Woraus man ableiten kann, daß in Zeiten der gesellschaftlichen Öffnung und des Zugangs zu Informationen bzw. des freie(re)n Wettbewerbs der Ideen, sich die Waage beständig in Richtung ‘Roesler’ neigt. Solang aber aus rekonstruierter oder erfundener Geschichte kurzschlußartig Rückschlüße und Handlungsanleitungen für die Gestaltung der nationalitätenpolitischen Verhältnisse eines Staates gezogen werden, steht zu befürchten, daß rumänisch-nationalistische Gruppierungen im Staatsold (v.a. Geheimdienste und deren Umfeld) zwecks Rettung der Kontinuitäts-Agenda und der daraus ableitbaren (Fehl)Schlüße autokratisch-repressive Umorientierungen der Gesellschaft Rumäniens befürworten werden und auch umzusetzen versuchen.
Andererseits gibt es glaubwürdige Insiderinformationen darüber, daß z.B. Mihai Razvan Ungureanu, ehemaliger Auslandsgeheimdienstchef und Ex-Ministerpraesident sehr wohl Kenntnis von der Unhaltbarkeit der Kontinuitäts-Ideen, gleichzeitig jedoch wegen der massenpsychologischen, identitären Konsequenzen Unsicherheiten ob einer neuen gesamtgesellschaftlichen Weichenstellung diesbezüglich hegt.
FAZIT:
1. Roeslers “Romänische Studien” sind trotz punktueller Schwächen/Fehler(?) aus meiner Sicht nicht mehr und nicht weniger als die Abrißbirne schlechthin für das gesamte rumänisch-nationalistische Staats- und Identitäts-Projekt – und zwar der letzten 140 Jahre. (…Und implizit für jedes ähnliche geartete Modell welcher nationalen Färbung auch immer, könnte man hinzufügen. Man lese nur seine überdeutliche Kritik an manchen ungarischen Historikern seiner Zeit in Kapitel IV!)
Anders gesagt: Roesler hat mit seinem Buch die damalige – und die zukünfitge! – Kontinuitätsliteratur und die daraus abgeleiteten Politiken zu ‘Fanatismus’ und Makulatur erklärt und folgerichtig gleich eingestampft. Diese erlittene Schmach generiert die geballte Abneigung gegen ihn – selbst die der nachgeborenen Kontinuitäts-Verteidiger – mithin Abermillionen indoktrinierter Rumänen im XX. Jh. – , deren patriotisch-sektiererisches Tun und Engagement Roesler lange vor ihrer Geburt für absurd erklärt hat. Sowas tut unheimlich weh…
2. Damit Roeslersche Abrißbirne ihre zerstörerische Kraft nicht entfalten kann, mußte und muß sie vor der Öffentlichkeit versteckt, deren ‘Baumeister’ verteufelt werden.
3. Hätten / haben stattdessen die rumänischen Leser (und nicht nur!) selbst direkten Zugang zu Roeslers Werk – und nicht wie in der Religion ausschließlich über authorisierte Vermittler und Deutungsbevollmächtigte – in diesem Falle Historiker mit nationalstaatlicher Mission -, so begännen sie selbst über ihre kollektive Vergangenheit nachzudenken und eventuell sogar das identitäere Lügengebäude abzureißen, anstatt sie (die nationale Geschichte) als quasi-religiöse Leidens- und Erlösungsgeschichte zu begreifen und in handfeste, repressive Marginalisierungs- und Enteignungspolitik gegenüber Nichtrumänen in deren gemeinsamen Heimat umzusetzen – Stichwort Überfremdung und ethnische Homogenisierung Siebenbürgens und des Banats von 1918 bis heute).
Also: Verbrennt Verbreitet dieses Buch! (Und übersetzt es!)
LINK1 (Google Books):
Robert Roesler: Romänische Studien. Untersuchungen zur älteren Geschichte Romäniens. Leipzig, 1871
Link2 (Fotokopie/pdf – nach dem Öffnen im Uhrzeigersinn drehen):
0. Roesler-Vorrede-Inhaltsangabe
1. Roesler-I-Die Geten
2. Roesler-II-Die Dacier
3a. Roesler-III-Die Wohnsitze der Romaenen im Mittelalter-I
3b. Roesler-III-Die Wohnsitze der Romaenen im Mittelalter-II
4a. Roesler-IV-Die Anfaenge der Ungarn und der Anonyme Notar-I
4b. Roesler-IV-Die Anfaenge der Ungarn und der Anonyme Notar-II
5a. Roesler-V-Die Voelkerstellung der Bulgaren
5b. Roesler-V-Die Voelkerstellung der Bulgaren-Seite 258
6. Roesler-VI-Zur aeltesten Geschichte der Walachischen Wojwodschaft
7. Roesler-VII-Die Anfaenge Moldauischer Geschichte
8. Roesler-VIII-Anhang (ungarischer Wortschatz im Rumänischen, kumanischer Wortschatz)
Ja ,Ja !
Gäste kommen und Gäste gehen ,Rumänien und die Rumänen bleiben !
Gruß an alle Einwanderer die traditionell eine Meinung haben bzw. “haben wollen” .
Franz Xavier
Aus völkisch rumänischer Sicht eine tadellose Ansage, Herr Franz Xavier!
Außerdem alles sowieso längst geschmolzener Schnee längst vergangener Winter …
Die paar noch in Rumänien lebenden “Dakogermanen” sind wie immer man die auch betrachtet keinerlei Problem mehr.
Auch die Handvoll von sich wichtigmachenden Vorzeigedakogermanen haben entweder keine “ganz echte” deutsche Herkunft und sind somit auf Grund ihrer „richtigen Herkunft“ sowieso “politisch absolut korrekt” und/oder mit dem im Zuges des durch den Militärputsch von 1989 erzwungenen Dominanzwechsels Rumäniens “politisch korrekt gewordenen” Teils des alten dakobolschewistischen Repressions- und Herrschaftsapparates, der sich an die neue Dominanz bereitwilligst anbiederte und in deren Dienste trat, versippt und verschwägert, wie ein gewisser Herr Claus Iohannis …
Diese paar Dakogermanen sind keinerlei Problem für die Rumänen. Was sonst im Lande noch irgendwie auf Deutsch wenigstens husten kann, ist entweder so alt, dass die Sache durch Zeitablauf ohne jegliches Zutun endigen wird, oder so gut wie immer mit Rumänischethnischen familiär verbunden.
Auch die arg schrökelichen Madjaren türmen genauso wie die Rumänischethnischen in Massen aus dem ehemaligen Ostungarn!
Sie türmen nicht nur aus dem ehemaligen Ostungarn sondern beginnen auch bereits kräftigst merkbar aus “Restungarn” zu türmen …
Das einzige wahre und wirkliche Problem der völkisch denkenden Rumänen ist das rasante Abhandenkommen der rumänischethnischen wie auch der nichtrumänischethnischen Bevölkerung Rumäniens, wobei das Los der Nichtrumänischethnischen sie wohl nur marginal interessieren wird, wenn überhaupt.
Es ist nun einmal Faktum, dass bereits rund die Hälfte der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung Rumäniens seit dem Militärputsch von 1989 das Land verlassen hat.
DAS ist Sache und nicht irgendwelche halbausgegorenen pseudowissenschaftlichen Behauptungen eines leicht dubios wirkenden Zeitgenossens von vor rund 150 Jahren! Um sein Traktätchen zu beurteilen müsste man sich seine Person und seine „Auftraggeber“ näher anschauen. Nach so langer Zeit eine recht mühsame Angelegenheit. Dürfte nicht lohnen!
Das Thema „Kontinuitätstheorie” ist so was von abgelutscht und obsolet wir nur etwas sein kann …
Was auch immer bei diesem bereits lächerlich wirkenden Thema auch herauskommen mag verhindert mit Garantie keine einzige der unzähligen Abtreibungen (es sollen nach durchaus ernst zu nehmenden Schätzungen so an die 80 % der begonnenen Schwangerschaften sein) in Rumänien oder führt auch sonst wie zu keiner auch nur irgendwie merkbaren Verbesserung der überaus misslichen demographischen Situation Rumäniens!
Es wird wie bei fast allen Themen hier eben auch diesmal wieder einmal bloß davon abgelenkt was Sache ist und wo sachlich anzusetzen wäre.
Vielleicht fasst du mal kurz und knapp zusammen “was Sache ist” und wo “sachlich anzusetzen wäre”? Ich denke damit ist der Sache wirklich gedient.
Wer sich “völkischer Versatzstücke” bedient muss entweder dieser Denkweise gerecht zu werden versuchen oder als Lügenmaul betrachtet zu werden akzeptieren.
Praktizierende Spinatstecher und sonstige Kinderlose als große Vorbilder und “Führer” einer Gruppe sind nun einmal ein voller Griff “ins Braune”. Das kann auf Sicht nie funktionieren!
Alles bereits da gewesen. Absolut nichts Neues! Ein bisschen in der Geschichte stöbern …
hm … und das soll sachlich sein? Lassen wir’s lieber.
Buch auch hier zu finden: https://archive.org/details/romnischestudie01roesgoog
Und der “demografische Faktor” als Vermehrung scheint vielen Frauen irgendwie egal zu sein und das ist gut so und vernünftig, für manche wohl erst auf den zweiten Blick. Nur das System kommt damit nicht zurecht 😉
http://de.wikipedia.org/wiki/Demografisch-%C3%B6konomisches_Paradoxon