Weiss er es noch nicht oder will er es nicht wissen? Klaus Johannis findet die Schiefergaserkundungen gut

…behauptet heute ein Hermannstaedter Presseartikel, in dem KJ von der Wichtigkeit auslaendischer Investitionen  und implizit der Schiefergaserkundungen spricht.

Niemand hat etwas gegen Investitionen welcher Herkunft auch immer, solange sie legal geschehen und mehr Nutzen als Schaden bringen. Die Schiefergassuche in Suedsiebenbuergen – seitens einer RUMAENISCHEN FIRMA im Auftrag ener anderen RUMAENISCHEN FIRMA (ROMGAZ) – ist jedoch ein Gewaltakt und eine systematische Vergewaltigung elementarster Rechtsstaatsprinzipien (Hausfriedensbruch, Amtsanmassung, Sachbeschaedigung, Amtsmissbrauch, Koerperverletzung usw.). Aus diesem Grunde hat sich auch die Forumsleitung vor wenigen Wochen sowie der Vorsitzende des Verbandes der Siebenbuerger Sachsen, Bernd Fabritius, gegen die laufenden Erkundungsarbeiten seitens der Firma Prospectiuni S.A. ausgesprochen.
Falls Herr Johannis das bisher nicht wusste, so weiss er es jetzt. Falls er es nicht wissen wollte, so wird er es auch in Zukunft nicht wollen.

whuett11
Hausbesitzer und Schaeden an Hausfassade durch illegale Schiefergas-Exploration mit schwerem Spezialgerat in Waldhuetten (Sept. 2013)

Posted by at 10/10/2013
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13 Responses to Weiss er es noch nicht oder will er es nicht wissen? Klaus Johannis findet die Schiefergaserkundungen gut

  1. Armin Maurer says:

    Klaus Johannis „gehört“ seit einigen Monaten dem Crin Antonescu, bzw. ist dessen linke (vielleicht auch rechte) Hand. Wenn dieser für die Ausbeute von Schiefergas in Siebenbürgen ist (und ich gehe mal davon aus, sonst wiederum würde sich Johannis nicht dafür aussprechen), dann ist auch Klaus Johannis entschieden dafür.

  2. hans says:

    dadurch macht sich KJ leider zum kleinen, banalen verraeterlein – auch wenn das wort abgedroschen und pathetisch-hohl klingt.

  3. Anonymous says:

    Verräter an wem? Er ist doch angeheiratetes Clanmitglied einer gewissen Mischpoch in Rumänien. Dieser Clan “machte” eines Herrn Iohannis “politischen Erfolge”!

    Es meint doch niemand halbwegs Denkfähiger im Ernst, dass ein Herr Iohannis sonst von nennenswert vielen Leuten gewählt worden wäre. Wer in Rumänien sollte diesen Typen denn wählen? Die Werbes haben genug eigene Halblustige die gierigst an die staatliche Futterkrippe drängen. Warum um alles in der Welt sollen die denn gerade so einen im Grunde Nullblutgruppler ohne echte Konturen (groß ist der halt, aber das dürfte auch bereits alles „Herausragende“ an ihm sein) und erkennbare Ideen bevorzugt wählen? Da muss schon jemand, der das auch wirklich von der Pike auf im “acienne regime” gelernt hat, gehörig Dampf dahinter machen damit die Propagandamaschine ordentlich zu stampfen und entsprechende mediale Kacke zu produzieren beginnt … Na, „Deutsche“, die einen Herrn Iohannis die Mehrheit bei Wahlen in Hermannstadt oder sonst wo in Rumänien verschaffen könnten, gibt es spätestens seit 1991 nicht in ausreichender Zahl. Die sind als Stimmvieh bei Wahlen eine total vernachlässigbare Größe. Ob die paar Tausend alten schwarzen Raben, die sich am Sonntag noch gelegentlich mühsamst in die evangelischen Kirchen schleppen, überhaupt noch bei dem rumänischen Wahlkasperltheater mitspielen, da bin ich mir gar nicht so sicher …

    Dieser Herr Iohannis ist ebenso entbehrlich und ebenso überflüssig im Lande Rumänien wie fast alles was sich dort noch “deutsch” schimpft und sich bemüßigt fühlt bei der das Land gerade im Auftrage der neuen Dominanz komplett zugrunde richtenden politischen Bagage mitzuspielen.

    Der Vorwurf, dass er “untreu” sei, geht ganz offensichtlich daneben! Ebenso, dass er ein “Verräter” sei! Er ist ja seinem Werbesclan, in den er einheiratete, “treu” ergeben, zumindest kam bislang nichts Gegenteiliges in die Öffentlichkeit. “Verraten” hat er bislang auch niemanden aus seiner Werbesmischpoch. Dass er “Deutscher” in einem Sinne sei, bei dem das “unbedarfte deutsche Gemüt” annehmen könnte, dass er loyal deutsche Interessen vertritt, scheint er auch nie behauptet zu haben. Warum sollte er denn auch? Er redet zu Hause – soweit das bekannt ist – Blesch und muss eben schauen wie er mit und bei seiner Werbesmischpoch weiterhin gut ankommt und insbesondere diesen Leuten gegenüber seine Loyalitätsverpflichtungen erfüllt. Daran ist an sich nichts „Böses“ zu erkennen!

    Aus dieser Perspektive betrachtet kann man einem Herrn Iohannis keinerlei Vorwurf machen. Wer mag, der kann ihn sogar als “politischen Ehrenmann” bezeichnen. Er biss ganz offensichtlich nie in die Hand, die ihn seit nunmehr an die 20 Jahre, oder auch schon länger, politisch “füttert”. Eine Aussage, die sicher nicht über jeden Politiker gemacht werden kann. Wobei das auch ganz einfach formuliert so auf den Punkt gebracht werden könnte, dass dieser Herr eben kein blöder Hund ist, denn nur ein blöder Hund beißt die Hand, die ihn füttert.

    “Blöd”, im übertragenen Sinne, sind eigentlich nur jene Dumpfbacken, die in einen Typen, wie einen Herrn Iohannis, etwas hineininterpretieren was in solchen Typen nicht drinnen ist, ja, wobei im Falle Iohannis fairer Weise auch durchaus anerkannt werden muss, dass es von ihm selber auch nie explizite behauptet worden sei, dass da so was Albernes wäre!

  4. Wissenwill says:

    Interessante Sichtweise…

    Was ich nicht ganz verstanden habe: Wer oder was ist mit Werbesmischpoke gemeint? Und wie unterstützt der diese?

  5. Anonymous says:

    http://www.klausjohannis.ro/files/biografie.htm

    Auf der Seite selbst verwendet dieser Herr seinen in rumänischer Orthographie geschriebenen “offiziellen” Familiennamen “Iohannis”.

    Suchen Sie sich im Internetz den Familiennamen seiner Ehefrau Carmen – mit der er übereinstimmend laut allen mir bislang zugekommenen Informationen Rumänisch sprechen soll, es kam nicht einmal klar heraus ob seine Ehefrau Mag.a Carmen Iohannis – sie ist gelernte Mittelschullehrerin wie auch Iohannis und soll ihren Beruf noch immer aktiv ausüben, wenn diese Information nicht bereits überholt sein sollte – für eine fließende Unterhaltung ausreichend Deutsch beherrscht, welchen Sachverhalt verifizierbar zu erklären bei dieser sich gerade bietenden Gelegenheit hiermit “Kundige” gebeten werden – und suchen Sie sich im Internetz den vorverehelichten Familiennamen seiner Ehefrau. Dazu die “Verzweigungen”! Es geht durchaus, wenn auch recht mühsam. Da wurde das Netz geschickt “gefilzt” …

    Nochmals: An der Sache ist absolut nichts “Ehrenrühriges”! Iohannis hat den für ihn persönlich interessantesten und gangbarsten Weg gesucht und eingeschlagen. Das ist einzig seine Sache und sollte keiner unqualifizierten Kritik unterzogen werden.

    Wer allerdings vermeint, dass sich Iohannis primär als “Repräsentant (rumänien)deutscher Interessen“ versteht oder gar geriert, der ist so daneben, dass es zum sich Schieflachen ob soviel Danebensein ist !!!

  6. Wissenwill says:

    Hallo, und danke für die schnelle Antwort. 🙂

    Bei der Ansprache zum Sylvesterabend habe ich öfters gehört, dass der Johannis (ich bleib jetzt mal bei der Schreibweise, wie sie die ADZ auch gebraucht) sehr schlechtes rumänisch sprechen würde, wenn sich die Frau das antut, naja, aber ist das wichtig? Viele Saxen haben ja rumänisch-stämmige Frauen und das sind ja nicht die häßlichsten.

    Ich habe aus Ihrem Beitrag nichts Ehrenrühriges oder keinerlei unqualifizierte Kritik herausgelesen und den Tenor durchaus verstanden, nur was bedeutet dieses “Werbesmischpoke”?

    Naiv gefragt, ist die Familie der Frau in der Werbebranche tätig oder wie sonst stehe ich auf dem Schlauch?

  7. Anonymous says:

    Werbes = Bindsandalenträger = in Zeiten (ja, ja, das ist schon fast seit einer Generation vorbei), als es noch kompakt deutsch besiedelte deutsche Dörfer wo unter den Bewohnern nur irgendeine Variante der deutschen Sprache gesprochen worden ist, in Rumänien gegeben hat, war das eine leicht bis auch hin zu deutlicher pejorative Bezeichnung für Rumänischethnische, heute eher eine scherzhafte – ja gelegentlich auch durchaus lieb zu verstehende – “historisierende” Benennung von Rumänischethnischen durch Exrumäniendeutsche und Leute die diesen Ausdruck eben aus der Vergangenheit kennen. Aktiv wurde (wird?) dieser Ausdruck eher bei Siebenbürgersächsischsprachigen gebraucht, aber auch von vermutlich allen Rumäniendeutschen verstanden. In etwa vergleichbar mit dem Ausdruck “Tschusch” für “Balkaneser” oder in Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg “Kamerad Schnürschuh” für Kleindeutsche (Österreicher) von Großdeutschen (Reichsdeutschen) verwendet, die ihrerseits gerne den Ausdruck “Marmeladinger” für Reichsdeutsche verwendeten.

    Mischpoche = Familie (auch Klan) im weitesten Sinn, ein judendeutscher Ausdruck der fast im gesamten deutschen Sprachraum in Gebrauch steht, im nördlicheren deutschen Sprachgebiet auch in der leicht abgewandelten Form “Mischpoke” in Verwendung ist, wobei ich auf Anhieb gar nicht weiß ob die eine oder die andere Form dem aus dem Hebräischen übernommenen Begriff näher steht. Üblicherweise wird dieser Ausdruck überaus vielfältig von scherzhaft bis hin zu negativ, aber auch durchaus anerkennend für Leute die wissen, dass sie zusammengehören und sich diesem Wissen entsprechend verhalten (suchen Sie sich halt aus was Sie im konkreten Fall daraus erlesen möchten …), verwendet. Wird auch im übertragenen Sinn für eine wohl zusammenhaltende “Sippschaft” (was hier vielschichtig zu verstehen sein soll …) verwendet.

  8. Wissenwill says:

    Nochmals Dank für die Erklärungen, die die postulierten Zusammenhänge für einen “BRD´ler” nun nachvollziehbar machen.

    Nun frage ich mich, ob sich die anderen (Nicht-Werbes) Johannisunterstützer (z.B. Forum) auch diesem “Clan” ergeben sein wollen/müssen oder gibt es vielleicht gewisse Freiräume? Ich versuche, das mal vorsichtig auszudrücken…

    Und: Gibt es denn wirklich eine n e u e Dominanz als “Auftraggeber” oder sind es doch noch Vertreter des “acienne regime” in neuen Kleidern?

  9. Anonymous says:

    “Nun frage ich mich, ob sich die anderen (Nicht-Werbes) Johannisunterstützer (z.B. Forum) auch diesem “Clan” ergeben sein wollen/müssen oder gibt es vielleicht gewisse Freiräume? Ich versuche, das mal vorsichtig auszudrücken…”

    Interessante Fragestellung! Mal “von hinten her” beantwortet: Ein Herr Iohannis hat sicher keinerlei Wahlmöglichkeit, will er sich nicht selber aus dem Spiel herausschießen. Er wird zu wählen imstande sein wie stark und möglicher Weise auch noch in welchem Umfang er sich persönlich zu exponieren bereit ist. Damit werden seine Wahlmöglichkeiten vermutlich erschöpft sein. Bösartige Zungen mögen auch behaupten, dass er riskiert am Abend zu Hause auf scharfkantig gespaltenen Holzscheitern knien zu müssen, so er nicht gedenkt “brav” zu sein. Das soll aber nur eine hoffentlich als “witzig” empfundene launische Bemerkung sein.

    Mit der medialen Unterstützung von Iohannis durch nach Deutschland (und in ganz geringem Umfang vielleicht auch nach Österreich) ausgewanderte Rumäniendeutsche ist das so eine eigenartige Sache. Lesen Sie halt was da medial zusammengebastelt wird und versuchen Sie sich einen Reim darauf zu machen …

    “Und: Gibt es denn wirklich eine n e u e Dominanz als “Auftraggeber” oder sind es doch noch Vertreter des “acienne regime” in neuen Kleidern?”

    Eine in meinen Augen töricht wirkende Frage! Die Ermordung des Flickschusters samt Eheweib durch putschende Generäle im Dezember 1989 war nach jedem logischen Dafürhalten eine vom Ausland organisierte Angelegenheit.

    Die Nomenklatura des “ancienne regimes” wusste unverzüglich, dass es um die Erhaltung ihrer nicht unwesentlichen Privilegien ging, aus der ureigenen Sicht dieser Leute wohl eine Sache auf “Leben und Tod”, womit Weiterbestehen der privilegierten Gruppe oder deren Untergang gemeint ist. Wie meist in solchen Situationen wurde die Variante “Leben” präferiert …

    Das “anciemme regime” Rumäniens war und blieb bis zu seinem wenig ruhmvollen (es war ebenso wenig “ruhmvoll” begründet worden als 1944 eine Frau Hannah Rabinsohn in der Uniform eines sowjetischen Obersten – muss ich da nun “gender correct” anstatt Oberst “Obristin” schreiben? *grübel* *grübel* – 1944 in Bukarest einrückte und im ganzen Lande schlagartig jene Leute wieder auftauchten, im Windschatten der siegreichen omnipotenten Sowjetarmee die reale Macht übernahmen, und im Auftrage der Sowjetbesatzer das neue Regime vorbereiteten, die nach Ansicht etlicher relativ scharf und analytisch urteilender – etwas “kopflastiger” – alter Rumäniendeutschen, mit denen ich mich in der Nachkriegszeit gelegentlich in Rumänien unterhalten durfte, der eigentliche Grund für die geradezu panischen Ängste der nur dünnen Schicht rumäniendeutscher Intellektueller der Vorkriegszeit gewesen sein soll, der die Mehrheit dieser dünnen Schicht dazu bewogen haben soll sich den braunen Machthabern in Berlin auszuliefern und unter ihren eigenen rumäniendeutschen Leuten die dreckige Propagandaarbeit für die Braunen zu besorgen) mit der Ermordung des Flickschusters eingeleiteten Ende 1989 eine kleine halt ein bisserl kläffen dürfende Kreatur des Sowjetregimes. Man ließ das Köterchen an einer etwas längeren Leine laufen als andere Hundsviecher im Sowjetimperium, was an der Köternatur dieses Regimes nichts zu ändern vermochte.

    Nach Berichten von Leuten, die “drinnen” waren, wurde unverzüglich der Umbau des “ancienne regimes” in Angriff genommen. Wer sich diesem Umbau widersetzte oder auch nur nicht ernsthaft mitzuspielen bereit war wurde pensioniert. Man vermied – wie in allen von der westlichen Dominanz übernommen Teilen des alten Sowjetimperiums – recht sorgfältig, dass nennenswert Blut floss! Was früher Menschen für das Sowjetimperium “in Zucht und Ordnung” hielt, macht das heute für die neue Dominanz. Die alte Securistengarde – soweit sie rein altersmäßig dafür noch in Frage kommt – besorgt jetzt “brüderlich Schulter an Schulter” mit ähnlichen Vereinen in Deutschland die Geschäfte für die neue Dominanz.

    Man stellt ebenso wie das Heer der BRD GmbH Hilfswillige im Hindukusch und sonst wo, wo es im Auftrage der neuen Dominanz zu morden und zu brennen gilt. Die geheimen Verliese der Dominanz, in denen zu folternde Unbeliebte festgehalten worden sein sollen, sollen ja nicht von ungefähr u.a. auch in Rumänien eingerichtet worden sein, bzw. dort sogar noch unverändert bestehen. Ob dazu “neue Kleider” erforderlich waren/sind oder die alte schäbige Camouflage aus der Sowjetperiode noch ausreichen könnte ist reine Geschmacksfrage des Beurteilenden …

  10. Wissenwill says:

    Hallo,

    “Mit der medialen Unterstützung von Iohannis durch nach Deutschland (und in ganz geringem Umfang vielleicht auch nach Österreich) ausgewanderte Rumäniendeutsche ist das so eine eigenartige Sache. Lesen Sie halt was da medial zusammengebastelt wird und versuchen Sie sich einen Reim darauf zu machen …”

    die Diskussionen hinsichtlich Verhältnis der (Leitung) der ausgewanderten Rumäniendeutschen zum rumänischen Staat habe ich schon im Siebenbürgerforum verfolgt. Mir ging es mehr um die Rolle der hier verbliebenen, also z.B. Hermannstädter Ortsforum, also ob diese ebenso dem “Clan” verpflichtet sind um weiter agieren zu können. Die Abwahl des Kreisvorsitzenden spricht ja der o.a. Logik eher dagegen?

    Gut, dass mit der “neuen Dominanz” die weltpolitische Dimension angesprochen war, hatte ich übersehen.

    Die Gründe für die panischen Ängste der nur dünnen Schicht rumäniendeutscher Intellektueller habe ich nicht so recht verstanden, der Satz ist ja auch relativ lang geraten…:-)

    Dass es sich um einen Putsch und keine Revolution gehandelt haben soll, kann ich nachvollziehen, nur die Sache mit dem Blutvergießen… war das so wenig? Wenn ich hier gucke:

    http://fotonicu.wordpress.com/2010/12/03/revolutia-din-1989-de-la-sibiu-2

    oder auch youtube Filme, sieht es mir nach vielen Toten aus. Seltsamerweise sprechen die Leute ungern darüber. Bei Rumänen vlt. nachvollziehbar, aber auch Rumäniendeutschen oder Ungarn ist es kaum zu entlocken, wer da auf wen geschossen hat, ob am Großen Ring in die Menge geschossen wurde usw.

    Wenn es ein Putsch der Generäle war, dann wohl die Armee gegen Securitate…?

  11. Anonymous says:

    „Die Gründe für die panischen Ängste der nur dünnen Schicht rumäniendeutscher Intellektueller habe ich nicht so recht verstanden, der Satz ist ja auch relativ lang geraten…:-)“

    Das war auch wohlkalkulierte Absicht! 🙂 Wenn Sie den Satz verstehen wollen, dann werden Sie ihn verstehen. Den einen darin enthaltenen Fallfehler mögen Sie mir bitte verzeihen, er entging beim Korregieren ganz offensichtlich meiner Aufmerksamkeit, ändert aber nichts am Sinn des Satzes. Gewisse Themen sind nun einmal „politisch unkorrekt“, ob das gefällt oder nicht ist einerlei. Wer „politisch Unkorrektes“ schreibt soll so etwas immer schwer verständlich und mehrdeutig abfassen. Das ist die „gesündere“ Schreibweise in Zeiten wie diesen …

    „Mut“ soll bekanntlich die Tugend der Dummkopfe sein! 🙂

    „die Diskussionen hinsichtlich Verhältnis der (Leitung) der ausgewanderten Rumäniendeutschen zum rumänischen Staat habe ich schon im Siebenbürgerforum verfolgt. Mir ging es mehr um die Rolle der hier verbliebenen, also z.B. Hermannstädter Ortsforum, also ob diese ebenso dem “Clan” verpflichtet sind um weiter agieren zu können. Die Abwahl des Kreisvorsitzenden spricht ja der o.a. Logik eher dagegen?“

    Bitte dies nicht als einen „persönlichen Angriff misszuverstehen, aber haben Sie überhaupt eine reale Vorstellung von den zeitgenössischen konkreten „Mengenverhältnissen“ alteingesessener rumäniendeutscher Bevölkerung im Lande Rumänien oder hier konkret in der Stadt Hermannstadt?

    Es erweckt den Anschein, dass dem nicht so sein kann! Wenn Sie in Hermannstadt noch irgendwas zwischen 100 und 300 – genauer schaffe ich das nicht zu beziffern, aber jede dieser Mengen ist im Grunde genommen lächerlich! -„echte und noch voll arbeitsfähige“ bodenständige Rumäniendeutsche vorfinden werden, dann können sie froh sein so viele gefunden zu haben. Nahezu alle diese Leute sind mit Rumänischethnischen familiär verbunden. Zu Hause wird nahezu in allen Familien vorwiegend Rumänisch gesprochen. Iohannis ist eine Art von Prototyp des „zeitgenössischen Rumäniendeutschen Hermannstadts“! Mit einer Rumänischethnischen verheiratet und keine Kinder. Haben die paar dieser noch in Hermannstadt lebenden wirtschaftlich und politisch aktiven Rumäniendeutschen noch Kinder, dann leben diese Kinder entweder in Deutschland oder zumindest sonst wo außer Landes – ob sie ab und zu nach Rumänien auf Besuch kommen, das soll wohl irrelevant sein – bzw. sprechen diese Kinder als Umgangssprache vorwiegend Rumänisch. Es gibt konkret einfach nahezu nichts „lebendes, sich fortpflanzendes, kulturell prosperierendes“ autochthones Deutsches mehr in Hermannstadt! Da gaukelt man uns Petemkinsche Dörfer vor! Nicht von ungefähr sind keinerlei detaillierte ethnische Statistiken, die vor allem Alter, Erwerbstätigkeit und Reproduktionsverhalten gut aufschlüsseln, verfügbar. Sie werden übrigens solche „Aufschlüsselungen nach ethnischen Aspekten“ auch nicht für die Populationen deutschsprachiger Länder, z.B. BRD oder Österreich, bekommen …

    Gehen Sie einmal von so einer Betrachtungsweise aus, dann erübrigt sich mutmaßlich Ihre Fragestellung!

    „… nur die Sache mit dem Blutvergießen… war das so wenig?“

    Die hier von Ihnen angeschnittene Thematik ist mir bereits bei den ersten recht absonderlich wirkenden Meldungen zur Jahreswende 1989/90 und in den Folgemonaten ins Auge gesprungen!

    April/Mai 1990 machte ich als „ewig Neugieriger“ daher – wie bereits oft vorher – einen „kleinen Ausflug“ nach Rumänien, insbesondere nach Temeschburg, und schnüffelte dort ein wenig herum. Kurz mein (überaus subjektiv erarbeiteter, eine objektiv verifizierbare Meinung war nicht erarbeitbar) Eindruck: Das wirkte auf mich wie ein groß inszeniertes Affentheater! Einige Leute meinten hinter vorgehaltener Hand, dass die sogenannten „Märtyrer“ in Wirklichkeit geschickt geschminkte „überzählige Leichen“ aus diversen Prosekturen des Landes gewesen seien. Schwer abzuschätzen inwieweit diese Aussagen Substanz hatten. Konkret gelang es mir nicht Angehörige von „Opfern“ zu kontaktieren. Mein Suchaufwand mag vielleicht für so ein komplexes Unterfangen insuffizient gewesen sein. Wie auch immer, die Sache stinkt hinten und vorne, oben und unten und auch sonst wo. Es gab tatsächlich Tote, aber mein Eindruck war, dass das eher „wissentlich in Kauf genommene Unzulänglichkeiten“ bei der vermutlich überhasteten Inszenierung dieses gruseligen Spektakulums gewesen sein könnten. Mit Sicherheit waren die paar unbedarften Leute, die bei ihrer „Kerzerlparade“ im Zentrums Temeschburgs von den Dächern der Häuser aus erschossen worden sein sollen, „real existierende Opfer“. Bezeichnender Weise sind die Täter dieses Verbrechens bis heute nicht identifiziert worden … Im Securistenmilieu wird übrigens bis heute noch immer entschieden in Abrede gestellt, dass der eigene miese Verein etwas mit dieser ausgemachten Schweinerei zu schaffen gehabt haben könnte. Unter der Bevölkerung Temeschburgs kursierte damals das Gerücht, dass diese Verbrechen von „arabischen Söldnern“ verübt worden sein sollten. Man hätte Leute beobachtet, die untereinander „Arabisch“ gesprochen hätten und zur Tatzeit räumlich präsent gewesen wären. Jeder mache sich den passenden Reim darauf …

    „Wenn es ein Putsch der Generäle war, dann wohl die Armee gegen Securitate…?“

    Diese Frage ist nur so zu stellen, wenn Sie den Eindruck gewonnen haben, dass das rumänische „ancienne regime“ ein monolithischer Block war. Dem war bei weitem nicht so! Die teils völlig antagonistischen Strömungen innerhalb dieses Regimes, wurden bloß durch eine „Eiserne Klammer“, die im Wesentlichen durch das Flickschusterpaar gebildet wurde, „im Zaume“ gehalten. Natürlich waren es nicht nur 2 Personen, so eine Unterstellung wäre lächerlich, aber alles konzentrierte sich auf diese 2 Personen. Mit der Ermordung des Flickschusterpaares (Sie dürfen diese Damen und diesen Herrn mit Fug und Recht gerne auch als „Tyrannenpaar“ bezeichnen) stürzte das Regime in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Das wussten zumindest die Sowjetdienste allerbestens und man wusste daher wo anzusetzen war um das einzige unbotmäßige Regime des Sowjetglasises zu disziplinieren und den anbefohlenen Systemwechsel zu exekutieren wie überall in den anderen Sowjetsatrapien auch. Nur beim jugoslawischen Regimes war durch dessen langjährige Abkoppelung von der Moskauer Zentrale eine derartige Vorgangsweise nicht mehr möglich und es wurde deshalb der Weg der Aufspaltung dieses Landes in eine Vielzahl von Kleinstaaten und der damit verbundenen Auflösung der jugoslawischen Militärmacht gewählt. Ohne erwähnenswerte militärische Anstrengungen konnte auch dieses Land in Botmäßigkeit gezwungen werden. Serbien wurde dabei zum nahezu impotenten von weiterer Aufspaltung (Woiwodina, Sandschak von Neumarkt, Preschowotal) latent bedrohten Kleinstaat reduziert.

    Theoretisch war auch im Falle Rumäniens eine derartige Vorgangsweise denkbar. Die von Seiten der Sowjetokkupanten erzwungene Aufrechterhaltung – ja geradezu gezielte massivste Förderung – der „nationalen Minderheiten“ in Rumänien hätte eine derartige Vorgangsweise durchaus praktikabel gemacht. Das sowjetische Verbot für das Nachkriegsrumänien sich der rumäniendeutschen Minderheit ebenso durch Mord und Vertreibung zu entledigen – wie alle anderen „kleinen Sieger“ das machen durften und auch gemacht haben – war gewiss ein Teil dieser überaus klugen Langzeitstrategie, die immer ihre Früchte zeigte und auch noch in Zukunft zeigen wird können, wenn in Rumänien „Disziplinierungsbedarf“ gegeben sein wird. Als Beispiel möge nur das blitzartige Auftreten eines recht absonderlichen Herrn Tökes in Temeschburg kurz vor der Ermordung des „Tyrannenpaares“ betrachtet werden. Dieser Herr wurde u.a. mit einer für seine “wertvollen” Dienste für Rumänien sehr üppigen EU Pension entlohnt, die er jetzt wohl bis zu seinem Lebensabende genießen wird. Auch die kollektiven „administrativen Verurteilungen“ aller arbeitsfähigen Rumäniendeutschen der dafür relevanten Altersgruppen, derer das sowjetische Besatzungsregime habhaft werden konnte, zu zumeist pauschal 5 Jahren Zwangsarbeit in sowjetischen KZs war sicher ein Teil dieses „Konzepts“. Dass dabei die rumäniendeutschen Damen häufig geschwängert bzw. mit Kind/ern and der Hand aus den Sowjet-KZs nach Rumänien zurückgekehrt sind wird wohl auch Teil der unvorstellbar großen Effizienz dieser kluge durchdachten (von ihrer Natur aus betrachtet überaus abscheulichen Disziplinierungs)Maßnahme sein. All das wird bereits etliche Zeit vor der realen Inbesitznahme Rumäniens durch die sowjetischen Sieger von sogenannten „think tanks“ in Moskau und sonst wo in der Sowjetunion angedacht und im Konzept vorbereitet worden sein. Das zur Auflösung bestimmte königliche Regime in Rumänien wird in all diese Vorbereitungen und Entscheidungen bestenfalls als absolut gehorsamspflichtiges Hilfspersonal miteingebunden geworden sein. Die hatten als absolut der Siegergewalt Unterworfene zu kuschen und zu parieren! Welche Leute konkret in diesen „think tanks“ wirkten und werkten wird man möglicher Weise einmal in kommenden Generationen – möglicher Weise sogar mit Namensnennung – erfahren, so bis dahin die vemutlich irgendwo in der ehemaligen Sowjetunion existierenden diesbezüglichen Unterlagen (in der Sowjetunion soll fast jeder kleine Vorgang – selbst ein gröberer Huster des feinen Genossen Dschugaschwili – fein säuberlich bürokratisch dokumentiert worden sein) nicht komplett zerstört sein werden. Übrigens gab es ganz offensichtlich Behandlungsunterschiede zwischen Rumäniendeutschen aus jenen Gebieten, die auf Grund des Wiener Schiedsspruches zum Königreich Ungarn gekommen sind und jenen die beim Königreich Rumänien verblieben sind. Das wäre interessant zu diskutieren! Es fiel mir bei Gesprächen mit Zeitzeugen per reinem Zufall auf!

    Tut echt leid, dass solche Fragestellungen nur relativ weit ausholend zu beantworten versucht werden können. Mutmaßlich werden nicht sehr viele Leute so lange Texte zu lesen bereit sein. Das ist aber überaus schade, da es sehr gut wäre brächten andere Leute Berichte von Zeitzeugen, insbesondere von eigenen Verwandten, hier mit ein. Das gespenstische Schweigen unter der ehemaligen rumäniendeutschen Bevölkerung zu all diesen historischen Vorgängen ist im Grunde genommen beängstigend …

    Tja, ignoriert man wie all dieser so viele Menschen zugrunde gerichtet habende Mist zustandegekommen ist und ignoriert man noch dazu die in den unterschiedlichen Zeiträumen – insbesondere in der Gegenwart! – real gegebenen “Mengenverhältnisse”, dann kommt nur Blödsinn bei den allermeisten Betrachtungen heraus!

  12. Wissenwill says:

    Wieder großen Dank für die umfangreiche Antwort. Und ja, ich lese solche langen Texte gerne, auch wenn es mehrfach sein muss, um die ganzen Informationen zu ergründen…

    Natürlich wären gleich wieder 50 neue Fragen anhängig. (ich will es aber bei der FRage belassen, was Herr Tökes in Temeschburg bei seinem blitzartigen Auftreten bewirkt hat.)

    Die nächsten 2-3 Wochen werde ich nur ganz wenig Zeit finden, um hier vorbeizuschauen und danach wird bestimmt eine andere Sau (eine Formulierung, die keinesfalls irgendeinen Zusammenhang mit dem Fadenthema haben soll!!) durch das Dorf getrieben.

    Also nochmals vielen Dank für die vielen Anregungen und wenn ich Ihr “hier” richtig verstanden habe:

    “im Lande Rumänien oder h i e r konkret in der Stadt Hermannstadt”

    dann würde ich mich freuen, wenn es eine Gelegenheit gäbe, einmal ein Glas Wein zusammen zu trinken und zu plaudern… vlt. im Cafe Wien… 😉

    Dass es nicht einfach ist, seine Anonymität zu verlassen (bzw. schon sich zu verabreden) ist mir dabei durchaus bewußt… ist halt so eine Idee, entstanden aus unserem Gespräch…

    Ciao

  13. Anonymous says:

    Diesmal eine kurze Antwort, da ich auch ein wenig Zeitprobleme habe. Tökes war schlicht ein Teil der “diversiune”, die nun einmal erforderlich war um das altes System zum Kollabieren zu bringen.

    Vergleichen Sie doch was in z.B. Libyen gelaufen ist, wo u.a. auch der “Tyrann” ermordet worden ist, wo auch gleichartig wie in Temeschburg die Menschen in den Straßen von den Dächern der Häuser wie Hasen abgeknallt worden sein und das den “Systemschergen” in die Schuhe geschoben worden ist, usw. Die „Handschrift“ ist frappant ähnlich. In Libyen wurde die Sache noch um das Jugoslawienszenarium erweitert und fleißig bombardiert wie einst in Belgrad und anderen serbischen Orten, da anscheinend keine libyschen „Iliescus, etc.“ zur Hand waren.. Schauen Sie was derzeit in Syrien läuft. Die Sache in Rumänien war ganz offensichtlich in etwa so angelegt. Dass es dann doch so rasch zum Militärputsch und zum “Tyrannenpaarmord” samt schlagartigem Submittieren des Flickschusterregimes gekommen ist, tja, wohl Zufall oder “besonders gute Organisation” jener Typen, die für die Organisation all dieser Schweinereien zuständig waren. Echt schwer zu beurteilen. Um da wirklich eine detaillierte Beurteilung abgeben zu können müsste die Dokumentation dieser Vorgänge und die diversen Protokolle zu den Planungen dieser abscheulichen Vorgänge verfügbar sein. Das wird vor dem Kollaps der derzeitigen Dominanz wohl kaum möglich sein. Was nachher kommt, nun, wer weiß das heute?

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