Ungarn, Ungarn, ueberall(es)
Heute fand die traditionelle Pfingstwallfahrt mit Freiluftgottesdienst in Schomlenberg/Csiksomlyo/Sumuleu Ciuc bei Szeklerburg/Csikszereda/Miercurea Ciuc statt. War eher zufaellig dort. Was einst als religioeses Fest vornehmlich der katholischen Csangos (Szekler in Streusiedlungen im Szeklerland sowie in der Moldau) begann, hat sich in den letzten Jahren zu einem religioes-national-kirmesigen Massenereignis mit gut 200-300.000 Teilnehmern aus Siebenbuergen, der Moldau, aus Ungarrn, der Slowakei und Serbien und sonstwo gewandelt. Eine der groessten Wallfahrten in Europa ueberhaupt.
Archivfoto von 2012 Quelle hier>>>
Es gaebe viel ueber die Geschichte und vor allem ueber die Gegenwart dieses Festes zu sagen, bei dem wie im Brennglas
1. die jeweils aktuelle Lage des “Ungarntums” sichtbar wird – seit einigen Jahren mit klarer Tendenz zum rueckwaertsgewandten panmagyarischen Nostalgiepatriotismus und
2. die Einstellung der selbsternannten, privilegierten Staatsnationen (in diesem Falle der rumaenischen) gegenueber den autochtonen Ungarn in deren Heimatgebieten, die nach 1918 an die Nachbarlaender Ungarns kamen: Im Falle Siebenbuergens/des Szeklerlandes sehen wir auch nach dem EU-Beitritt Rumaeniens eine ungarische Bevoelkerung unter ethnisch rumaenischer Bewachung und Kontrolle (Polizei, Gendarmerie, Geheimdienst, Militaer, paramilitaerische Netzwerke).
Beides geht Hand in Hand und schaukelt sich gegenseitig hoch. Fragt sich nur, was Ursache und was Wirkung ist.
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