Rumaenien: Neue Regierung, alte Landwirtschaftspolitik
Autor: Attila Szocs (NGO Ecoruralis). Original veroeffentlicht am 09. 01. 2013 auf www.arc2020.eu
Die Parlamentswahlen markierten in Rumaenien das Ende eines schwierigen [politischen] Jahres. Die neue Regierung bietet den Landwirten jedoch wenig Hoffnung auf eine nachhaltigere und gerechtere Landwirtschaftsordnung.
Foto aufgenommen im Rahmen der europaweiten Kampagne Good Food March (August 2012)
Mit dem Bekanntwerden des Regierungsprogramms entdecken Millionen Bauern, junge Farmer/Landwirte und besorgte Buerger, dass die neuen Plaene deren Existenz unmittelbar bedrohen, indem sie sie schutzlos den internationalen Investoren und landwirtschaftlichen Grossbetrieben aussetzen, die sich dadurch einen Vorsprung beim gross angelegten Aufkauf von Land- und Wasserressourcen [Landgrabbing] vesprechen.
Die Plaene der Regierung, die Anfang des Jahres vorgestellt wurden, enthalten Vorschlaege zur Flurbereinigung und zur Verringerung der Zahl von landwirtschaftlichen Betrieben [und das, obwohl Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos, ehemaliger rumaenischer Landwirtschaftsminister mit der Reform der Europaeischen Gemeinsamen Agrarpolitik bewusst auch Kleinbauern unterstuetzen und damit am Leben erhalten moechte. – H.H.]. Das wuerde Landwirte zur Aufgabe zwingen und zu einer Uebertragung [zum Verkauf] von Landflaechen an Grossgrundbesitzer aus dem In- und Ausland zwingen, die eine industrielle Landwirtschaft betreiben, die auf lokale Gemeinschaften keine Ruecksicht nimmt. Das reicht von den Gesundheitsrisiken, die der Einsatz von chemischen Mitteln auf den Feldern zwecks Aufrechterhaltung einer anfaelligen industriellen Produktionsweise mit sich bringt, bis hin zu den Umweltschaeden, die sich in deren Folge rasch einstellen.
Als ob das nicht schon schlimm genug waere, hat Ministerpraesident Victor Ponta Ende letzten Jahres bekannt gegeben, dass er niemand anderen als Wesley Clark zu seinem strategischen Berater ernannt hat, einen Befuerworter von Gentechnik in der Landwirtschaft sowie von Bergbauprojekten, der obendrein als Eigentuemer der Firma BNK Petroleum in Polen in grossem Massstab [umstrittene] Schiefergas-Foerderprojekte entwickelt.
Willy Schuster, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins der Kleinbauern, Eco Ruralis, und Mitglied von ARC2020 aeussert sich angesichts dessen folgendermassen: “Ist diese die Zukunft, die wir uns wuenschen? Unser Land und unsere Bodenschaetze Stueck fuer Stueck verkaufen, die Bauern – das Rueckgrat der rumaenischen Gesellschaft – zum ‘Tode verurteilen’? Ich glaube, nein. Dorf- und Stadtbewohner haben Hoffnungen in diese Wahlen gelegt und die Regierung zeigt uns, dass sie [in der Landwirtschaft] so [schlecht] weitermachen will, wie es waehrend der letzten 20 Jahre schon gemacht wurde. Wir muessen umweltgerechter Landwirtschaft und Kleinbauern eine Chance geben, um ein nachhaltiges Wachstum und unsere Unabhaengigkeit zu sichern. Unsere heutigen Entscheidungen bestimmen unsere zukuenftigen Erfolge oder Misserfolge!”
Willy Schuster und Attila Szocs werden waehren der Gruenen Tage am 17. Januer in Berlin ueber das “Landgrabbing” in Rumaenien sprechen – zusammen mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, Farmern und Wirtschaftsfachleuten. Das Ereignis findet in Zusammenarbeit mit ARC2020, Meine Landwirtschaft und Slow Food Youth Network in der Markt Halle Neun statt.
Weitere Infos gibt es bei Kate oder Steph von ARC2020.
WAS HÜLFE AB?
Viel befürchten wenig bis gar nichts, aber – wenn noch irgendetwas – vielleicht ein paar kesse und entsprechend scharfe Demos?
Die Interessen der Rumäniendeutschen gehörten gebündelt und sowohl jeweilige Prioritäten als auch Aktivitäten koordiniert. Auch sollte immer das rechte Augenmaß gewahrt werden und jedes Auseinanderdividieren mit den Interessen sowohl der noch nicht abgehauten wie auch mit denen der bereits stiftengegangenen rumänischen Bevölkerung (es steht leider bereits zu befürchten, dass das mittlerweile schon beinahe jede/r zweite im produktions- und reproduktionsfähigen Alter stehende Bewohner/in des von EU & NATO ausgeplünderten Landes Rumänien sein könnte …) möglichst gleich vorweg unterbunden werden.
Was derzeit an “Interessensvertretungen” für rumäniendeutsche Belange zu existieren scheint dürfte zu einem sehr hohen Anteil (mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sogar voll dominiert!) von – formulieren wir das einmal recht “höflich” – einst dem alten Regime in Rumänien nicht in voller Opposition gegenüberstehenden Leuten, bzw. bereits den Nachkommen solcher, “angeführt” werden. Da macht es auch keinen Widerspruch, dass oft die gleichen Leute, bzw. deren Vorgeneration/en innerhalb der gleichen Familie, sich bereits beim Volksgruppenregime unseligen Angedenkens kompromittiert haben.
Mit solchen Typen wird schwer was Konstruktives auf die Beine zu stellen sein …
Andere destruktive Typen sind sicherlich jene Leute, die in jeden deutschen Satz zumindest ein – am besten jedoch so viele wie nur irgend denkmöglich – angelsächsisches Wort hineinwixen. Mit solchen Umerzogenen und Gehirngewaschenen wird es ebenso schwierig sein in spezifisch rumäniendeutschen Angelegenheiten zu reüssieren …
Tja, dann mal recht hübsch das rumäniendeutsche Lasso geschwungen und artig und fleißig auf die Jagd nach geeigneten “Vorleuten” in Sachen Erreichen rumäniendeutscher Wünsche/Interessen/Bedürfnisse …
Anstatt “Landgrabbing” ganz “hundsordinäre” deutsche Ausdrücke (bzw. in madjarischen oder rumänischen Texten deren madjarische oder rumänische Entsprechungen)zu verwenden wäre schon einmal ein Ansatzpunkt …
Gegen die Verweigerung der Rückstellung konfiszierter Vermögenswerte bzw. der Aneignung von Land durch “Nichtautorisierte” werden wohl nur durch lange Zeiträume zu organisierende Demonstrationen sowie permanentes sonstiges Aufmerksammachen abhelfen können. Wenn überhaupt …
Anstatt hier und anderswo “im stillen virtuellen Kämmerlein” herumzuschreiben und zu jammern brächte es viel mehr ein paar propere Demos zu organisieren und die auch immer konsequent selber zu besuchen und auch durchzustehen!
Vor allem die bereits pensionierten Betroffenen könnte dabei in guter Abstimmung mit z.B. Studierenden und anderen noch nicht voll in den Wirtschaftsprozess Eingegliederten für die Restitutionsangelegenheiten der Rumäniendeutschen gehörig Wind machen. Das wäre doch einmal etwas „Produktiveres“ als anstelle dieser Altweiber- und Humpelndenaktivitäten im Kommerzbereich noch einmal etwas für die eigene Brut durchzuziehen zu versuchen!
Im Grunde gehörten jegliche Kooperationen zwischen BRD und Rumänien permanent gestört und vor allem durch eine Vielzahl von Spontanaktivitäten sowohl in Deutschland/Österreich als auch in Rumänien ein Klima der “Unruhe” geschaffen. Wenn in Deutschland/Österreich so gut wie jeder Vortrag, jede Kinoaufführung mit Rumänienbezug, etc. durch Demonstranten die auf ihre Anliegen gehörig aufmerksam machen “gewürzt” wird, tja, dann …
Wird “das Geschäft” massivst gestört, dann entstehen “Umwegsunrentabilitäten” die man von Betroffenen abzustellen versuchen wird. Damit könnte einiges vielleicht doch noch bewegt werden …
Anstatt sich zu erblöden in Kasperlkostümen in Dinkelsbühel zum Gaudium der bairischen Eingeborenen herumzulatschen wäre als Alternative ein geschlossener Demozug mit Tausenden von Teilnehmern in siebenbürgersächsischer Tracht (die machte bei so etwas auch durchaus Sinn, da sie “Uniform” und “Geschlossenheit” imaginierte …) in Bukarest in Erwägung zu ziehen. Ein derartiger publizistisch wohl vorbereiteter Aufmarsch in Bukarest brächte ungleich mehr als lächerliche Kasperliaden in bayrischer Provinz!
Fehlt´s an Phantasie? Fehlt´s an Mumm? Oder sind einfach keine Leute mehr vorhanden?
@SBZ-Leser: Themenverfehlung
Die Restitutionsproblematik ist ein Teil der Landwirtschaftspolitik! Sie betrifft ja nicht nur die rumäniendeutschen Elemente der (in Zeiten wie diesen bereits zu einem großen Teil ehemaligen) Bevölkerung Rumäniens. Da auf diesen virtuellen Seiten primär ehemalige Rumäniendeutsche anzusprechen versucht werden, werden diese Leser naturgemäß an den Möglichkeiten ihren Familien entzogene Ländereien in Rumänien restituiert zu erhalten mehr interessiert sein als an Statistiken über “nachhaltigen” (was für eine Schwindelideologie!) und “sinnhaftig” betriebenen/er “Gackerbau und Tandwirtschaft” …
Wer keine Kontexte zu erkennen bereit ist und nach Art des Vogel Straußes nur den Kopf in den Sand steckt und nach Hühnerart gelegentlich mehr oder minder sinnlos herumgackert wird nie etwas bewegen …
Mit formalen “Argumentationen” wie z.B. “Themenverfehlung” sich aufs Faulbett bequem zurückzulehnen und weiterhin tagzuträumen ist natürlich auch eine Methode …
Nur, wenn landwirtschaftlicher Boden im Lande Rumänien überaus wohlfeil „in Obhut nehmbar“ ist, wird die Rechnung jener die gerne „sehr modern“ und „Feudalismus restituierend“ agieren möchten aufgehen können. Die Vereitelung von Restitutionsmaßnahmen ist ein Teilaspekt dieser Sache. An ihrer konkreten und realen Beurteilung dieser Aspekte kann eine konkrete Person sehr konkret und real beurteilt werden …
SBZ-leser, ich schaetze zwar ihren durchbick und ihre analysefaehigkeit (was gewiss nicht auf gegenseitigkeit beruht), aber egal, um welches thema es auf diesem blog geht, tendieren sie in ihren kommentaren in der regel zum themenkomplex und auf die magische selbstgestrickte welterklaerungsformel, die praktisch alles mit den stichworten “auswanderung-dominanz-inferiorisierungdesostens-keinehoffnung” zu erklaeren versucht, eine formel, der sie zur leichteren verdauung noch eine portion gratispublikumsbeschimpfungsketchup druebergiessen.
selbst wenn in der gesellschaft alles miteinander zusammenhaengt – so auch landnutzung und restitution und auswanderung, wirken ihre sich wiederholenden inhalte in den kommentaren doch wie eine leicht angekratzte vinylplatte, die immer wieder ein und dasselbe lied abspielt.
bei den ersten paar malen liest man sich das aufmerksam durch – man gewaehrt ja seinem leser einen vertrauens- und respektvorschuss, danach lassen aber bei mir die aufmerksamkeit und das interesse stark bis sehr stark nach – und das liegt auch kaum an einer mangelnden konzentrationsfaehigketi meinerseits.
nix fuer ungut. schreiben sie ruhig auch mal was anderes als den immer gleiche welterklaerungsformel
An sich wollte ich mir eine Antwort – da sie ganz offensichtlich sinnlos zu sein scheint – ersparen …
Immerhin rafften Sie sich am 11.01.2013 um 00.38 (wohl Bukarestzeit) dann doch noch auf der völlig albernen und destruktiven auf Umerziehungsgewäsch basierenden Diktion Ihres Vettern relativ vorsichtig, aber immerhin dennoch, entgegenzutreten.
Also, dann raff auch ich mich auf …
Das Grundproblem dürfte in der Struktur der – für die “unbedarfte” Einzelperson verfügbaren – Informationen liegen. Wer sich in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts z.B. in Siebenbürgen mit damals so um die 60 Jahre “jungen” ehemaligen “Schutzstaffelfreiwilligen” unterhalten und deren Sicht der Dinge somit kennen gelernt hat wird wissen worüber ich schreibe!
Ich nehme einmal an, dass es damals noch möglich war sich eine relativ “unbelastete” Sicht der Dinge und auch vom Ablauf nun einmal stattgefundener historischer Ereignisse zu verschaffen.
Es ist heute selbst für wohl ausgebildete und überaus kritische Menschen nur noch ganz schwierig – bis hin zu fast unmöglich – sich noch ein “unbelastetes Weltbild” zu verschaffen.
Nunmehr fast 68 Jahre an von den Besatzern zwangsweise verpasster Gehirnwäsche und Umerziehung haben dem Denkvermögen selbst “Wohlwollender” ganz offensichtlich so zugesetzt, dass selbst solche Leute teilweise kompletten Unsinn von sich geben, den vergleichbare Menschen noch vor 30 bis 40 Jahren nicht einmal nennenswert belächelt hätten …
So dieses Thema wirklich interessieren sollte, dann gerne etwas mehr darüber. Da ich annehme, dass es eher langweilt …
Wir leben nun einmal in einer Periode einer best organisierten Zensur und permanenten Gehirnwäsche! Wer am Morgen in die Metro einsteigt findet bei den Stationseingängen bereits das dort bereitgelegte “Informationsgift” zur Gratisent- bzw. im Waggon – und -einnahme. Die Leute ziehen sich sodann bereits am frühen Morgen die für sie bestimmte Giftportion hinein …
Das geht dann den ganzen Tag über so weiter. Sämtliche Medien sind mittlerweile von einer derartigen Zensur erfasst, dass alles nur noch unter dem Gesichtswinkel der Zensoren publiziert werden darf. Das „freie Internetz“ selbstverständlich dito!
Wehe es wagt jemand davon abzuweichen! Erst gestern wurde wieder eine Gruppe von Tölpeln zu hohen Haftstrafen (der “Obertölpel” zu 9 Jahren!) verurteilt deswegen.
Diese Tölpeln machten nichts Anderes als ihre – nicht der meinen entsprechenden, da mir ethnozentristisches Denken komplett fremd ist – Sicht der Dinge über Internetz hinauszuposauen zu versuchen. Wobei im Falle des zu 9 Jahren Knast verdonnerten “Obertölpels” gar keine schlüssigen Beweise dafür bei Gericht vorgelegen sein dürften, vermag man der sehr bizarren Berichterstattung über diesen sehr bizarren Prozess zu folgen …
Auch die “Rechtsgrundlage” für derartige Verfahren ist überaus bizarr …
Oder ein anderes Beispiel:
Vor erst ganz kurzer Zeit geriet ich per Zufall in einer öffentlichen Saunaanlage in eine Gruppe mittelalterlicher Akademiker, darunter auch 2 Frauen. Man kannte sich anscheinend aus Mittelschulzeiten, traf sich nur noch gelegentlich, und schwadronierte von den “guten alten Zeiten”. Man berichtete über Lebensverlauf im vergangenen Jahrzehnt, natürlich auch von Schifahren, Motorradfahren und anderen “wichtigen Ereignissen”. Es kam ziemlich klar hervor, dass die dort versammelte Mischpoch (über 10 Leut waren dort nackig versammelt) alle zusammen kaum Kinder hatten. Man erwähnte großartig die großartigen “akademischen Leistungen” von – in der Runde nicht anwesenden – Damen, usw. Eine hätte – vorwiegend ihrem damaligen Mann zuliebe, den sie allerdings mittlerweile durch ein anderes Modell ersetzt hätte – drei akademische Abschlüsse samt dazu gehörenden dekorativen akademischen Titeln geschafft.
Auf meine ganz schüchtern und vorsichtig vorgebrachte Frage ob denn dieses “akademische Wunderwesen” auch eigene Kinder hätte wurde geantwortet: “Na selbstverständlich nicht!”
Irgendwie kamen die Bubis (sie waren recht herzig und höflich, aber ganz offensichtlich die typischen CV-Schlaffis vom Dienst, die beiden anwesenden mittelalterlichen Damen hatten zwar die berühmte Gosche wie das Schwert, aber vermieden es konsequent auf meine Fragen einzugehen) dann auf die Idee mich als “Ewiggestrigen” zu verstehen. Was natürlich totaler Unsinn ist!
Als sie dann noch die übliche schwachsinnige Suada über “gefährliche Islamisten” und sonstiges “intellektuelles Kellerniveau” demonstrierten, konnte ich leider nicht umhin darauf hinzuweisen, dass es ohne eine zumindest suffiziente Reproduktionsleistung denkunmöglich sei eine bestehende Population von Lebewesen (Heuschrecken, Krokodile, Menschen egal welcher Beschaffenheit, etc.) stabil zu erhalten.
Das wisse man doch sehr wohl, aber was solle man denn machen, wenn die Leute halt keine Kinder machen wollten, war da die lakonische Antwort. Nun ja, nun ja, da würde eben ein Umdenken erforderlich sein, war da Gegenrede. Es kam dann heraus, dass zuletzt zu Zeiten des das Dritte Reich beherrschenden Regimes derartiges Umdenken versucht worden wäre.
Aha, also setzen sich die Leute doch noch irgendwie mit dieser Thematik auseinander.
Und jetzt kam es ganz dick!
Auch durchaus gebildete Menschen, bei denen man eine gewisse Kritikfähigkeit anzunehmen bereit sein müsste, waren bereits “felsenfest” davon überzeugt, dass die “phösen Nazis” z.B. in Organisationen wie Lebensborn “Menschenzucht” betrieben hätten, usw. Es gibt für eine derartige Annahme keinerlei wie auch immer beschaffene ernsthafte Informationsgrundlage. Es gibt dazu nur den unsäglich blöden Desinformationsmist aus den Mediengiftküchen unserer Besatzer. Wagt es jemand solchen Dreck ernsthaft und entschieden entgegenzutreten, dann wird er als „Ewiggestriger“ zumindest „medial tot“ gemacht …
Der komplette Müll der perfiden Medienindustrie unserer Besatzer scheint mittlerweile von der Generation der 30 bis 40 Jährigen als “wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse” bewertet und “verinnerlicht” worden zu sein. Wenn so ein kompletter Blödsinn von voll beabsichtigt im Zustand von Unwissenheit und Dummheit gehaltenen “typischen Unterschichtlern” praktiziert wird, dann kann dazu nur bedauernd der Kopf geschüttelt werden. Wird so ein Schwachfug von langjährig und relativ sorgfältig akademisch Ausgebildeten verinnerlicht, was soll dann noch dazu festgestellt werden?
Lese ich Ihre Ergüsse hier in diesem Forum, wo an sich sowieso nur “hatscherte Dialoge” zwischen ihnen und mir stattzufinden scheinen, so habe ich leider idente Eindrücke …
Es fehlt bereits ganz offensichtlich der Wille und die intellektuelle Kraft alles in Frage zu stellen zu wagen und neue Denkansätze zu riskieren. Es wird so gut wie überall nur noch höchst giftiges Umerziehungsgesupp geschlürft und die paar Tölpeln, die es noch wagen ihre Sicht der Dinge zu verbreiten, werden kurzer Hand arretiert und in Schauprozessen zu langen Haftstrafen verdonnert.
Das p.t. Publikum schaut dabei gelangweilt zu und schlürft grunzend die nächste Portion der grauslichen Desinformationssuppe …
Tja, sonst noch was dazu?
Sers Kuseng, servus liebe Neuer-Weg-Lesergemeinde,
laut UNO-Prognose sollen bis 2015 ca. 78 Millionen/Jahr dazukommen, 7,01 Milliarden Menschen haben wir schon (Quelle: Wikipedia). Komischer Weise darf man noch über Lebensmittel/Lebensmittelprodukte an den Börsen handeln, bis dieser Vorgang hoffentlich irgendwann mal verboten wird. Diese Menschen wollen jeden Tag etwas nährhaftes zwischen den Zähnen kauen und es soll günstig sein. Das sind die Fakten.
Die vorhandene Fläche um die Weltbevölkerung zu ernähren, hat jetzt schon das Limit erreicht. Um noch mehr Leute satt zu bekommen, muss man logischer Weise aus dem was man hat noch mehr rausholen, koste es was es wolle…….ob es mit Ethik vereinbar ist, macht man sich Gedanken darüber wenn man satt ist….wenn überhaupt. Und glaubt mir, wenn in Rumänien noch Anbaufläche zu holen ist, werden sich die Konzerne die holen, legal oder illegal.
Früher war der Osmanische Botschafter der heimliche “Chef” über die Walachei, Moldau, teilweise Fürstentum Siebenbürgen, dann setzte man Gouverneure ein, “Marionetten-Fürste”, usw., heute heißt man es “Chef-Berater”.
Wie hieß nochmal früher der Slogan vom Neuer-Weg? “Proletarier aller Welt vereinigt Euch”…….jedoch mit vollem Magen protestiert dir keiner……man kann sich ja alles im Laden/Supermarkt kaufen. Nur wenige Leute weisen darauf hin, dass die Vorgehensweise dieser “Firmen”, die massenhaft Land kaufen um günstig zu produzieren, langfristig enorme Schäden anrichten.
Jedoch kommt noch ein wichtiger Faktor hinzu: die meisten Länder/Staaten sind verschuldet, wenn es noch etwas gibt was man verpfänden/verkaufen kann…..dann macht man es, notgedrungen durch die Gläubiger.
Generell muss irgendwann mal global ein nachhaltiges politisches und wirtschaftliches System her, obwohl es blöd klingt muss auch eine globale Reduzierung der Menschen in Angriff genommen werden (China macht es schon mit dem 1 Kind System), damit letztendlich auf vernünftiger Art und Weise jeder auf dieser Welt seinen Durst und Hunger stillen kann. Die früheren “Reduzierungsfaktoren” hießen: Pest, Cholera, Krieg usw…..das alles haben wir (in Europa) jetzt nicht mehr….also geht man diesen Gedanken nach, alles Nutzbare betriebswirtschaftlich zu nutzen, da die Kalkulationstabelle für Jeden gilt. In diesem “Schachspiel” spielen die europäischen Kleinbauern keine Rolle mehr, weil Sie für einen höheren Zweck geopfert werden.
Grüße aus Fürth & alles Gute im neuen Jahr,
Reinhard.
sers, reini,
die rechnung ist nicht so einfach, wie sie seitens der agroindustrie aufgestellt und von dir wiedergegeben wird. es ist bekannt, dass
1. die welt mit den heutigen mitteln schon eine viel hoehere weltbevoelkerung ernaehren kann.
2. in den armen laendern werden die menschen nicht von grossbetrieben ernaehrt, sondern von den kleinbauern. denke an rode vor 20 oder 100 jahren!
3. sehr viele lebensmittel verderben heutzutage oder werden weggeworfen (tue ich leider auch immer wieder) oder werden fuer die energiegewinnung verarbeitet.
4. das problem des hungers in den aermeren teilen der welt kommt oft von den ungerechten machtverhaeltnissen und handelsbeziehungen, in denen der reiche westen seinen willen und seine produkte durchsetzt und dadurch andere in abhaengigkeit bringt.
schlussfolgerung: loeste man einen teil der oben aufgezaehlten probleme, braeuchte die welt keine megagrossinvestoren in der landwirtschaft!
LINKS:
http://jungle-world.com/artikel/2010/48/42209.html
http://www.welt-ernaehrung.de/2010/10/15/das-recht-auf-vielfalt-der-kampf-um-krisensicheres-saatgut/
http://www.eurovia.org/?lang=de
Armseliges Geschreibsel armseliger Umerzogener!
@SBZ-Leser: mit “Armseliges Geschreibsel armseliger Umerzogener!” meinst Du mich und Hans damit????
ja, reini, aber nicht boese werden! lass ihn einfach in ruhe! 😉
sers kuseng,
wenn du es sagst……..dann mache ich es…..alles ok bei dir in schäßburg? grüße aus fürth!
Ich war von 1979 bis 1985 deutscher Lektor für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Klausenburg und habe in dieser Zeit und in den Jahren danach etwa 200(!) siebenbürgische Dörfer besucht, mit möglichst alten Bäuerinnen und Bauern mich zusammengesetzt, damit sie mir im Dialekt des jeweiligen Dorfes alle ihnen bekannten Namen der Straßen,Bäche, Brücken, Gebäude und des Hatterts nannten. Auf diese Weise ist es gelungen, etwas 26000 Ausdrücke zu sammeln, deren Aussprache im Dialekt auf Tonband und in Lautschrift existieren und deren Bedeutungen in den meisten Fällen erklärt werden konnten.
Ich habe so einen interessanten Einblick in die geschichtliche und damals gegenwärtige Situation des dörflichen Lebens gewonnen.
In den achtziger Jahren waren die sinnvollen Strukturen der siebenbürgischen Agrarwirtschaft durch die Befehlsgewalt unfähiger rumänischer sogenannten “Agraringenieure” schon großenteils zerstört worden. Die Bauern hatten kaum Geld, erhielten häufig statt einer vernünftigen Bezahlung verdorbene Lebensmittel, mußten ihre eigenen Tiere geheim schlachten, waren gezwungen zu stehlen (!)…
Felder wurden auf idiotische Weise bewirtschaftet: Wein”berge” wurden in der Ebene angepflanzt oder gerodet und mit Nußbäumen bepflanzt, was dann als “Agrarrevolution” ausgegeben wurde, Kartoffeln direkt neben der Kokel angebaut, die sie dann überschwemmt hat, etc.
Fast alle jüngeren Mitglieder der bäuerischen Familien wollten ausreisen und taten das dann auch. Im Frühjahr 1990 waren viele nur mit einigen Koffern unterwegs nach Deutschland und Österreich.
In den frühen neunziger Jahren war ich erneut in einigen von mir zuvor besuchten Dörfern. Die Häuser waren größtenteils bewohnt von Leuten, die sie ordentlich zerstört hatten und zerfallen ließen. Die Dörfer waren stellenweise in einem Zustand, der fast die Tränen in die Augren trieb, obwohl ich nun gar nicht sentimental veranlagt bin.
Es ist bewundernswert, daß es heute immer noch Kleinbauern in Siebenbürgen gibt, die ihr Land gegen alle mafiösen Strukturen verteidigen und ein lebenswertes Leben bewahren wollen. Daß ihnen das gelingt, muß bezweifelt werden, sind doch diese Strukturen in aller Welt zu mächtig.
Wenigsten gehören die Kühe und Schweine jetzt ausschließlich den Bauern und müssen die beiden Kälber Angela und Ilse später nicht mehr geheim geschlachtet werden!
Mit Hochachtung vor den bäuerlichen Leistungen und freundlichen Grüßen!
herzlichen dank, herr brand, fuer diese beeindruckende schilderung – und fuer ihre faldarbeit in unserem lande! aus eigener (jugend)erfahrung als auch aufgrundd der erfahrungen meines vaters, der vor unserer ausreise gezwungenermassen etwa 2 jahre auch in der staatlichen landwirtschaft taetig war, kann ich nur bestaetigen, was sie sagten – und was in den wehklagen der heutigen kleinbauern in RO/7bg meist untergeht: ein riesiges stueck schuld an der heutigen misere der kleinbauern haben die vertrottelten klassenkampfpseudoagronomen der sozialistischen zeit mit ihren brachialprojekten, die wahrscheinlich suedrumaenischer inspiration sind, wo die geographie, die flaechengroesse aber auch die soziale struktur und die landwirtschaftlichen traditionen ganz andere sind als bei uns. kein wunder, dass heute in 7bg fast alles darnieder liegt!
PS: ihre audioaufnahmen haben sie hoffentlich noch! bin sicher, die 7bgische bibliothek in gundelsheim oder auch die hermannstaedter forschergruppe vom “sb-saechsischen woerterbuch” waeren sehr an einer aufbereitung interessiert!
hans hedrich
(diesmal gerade in bukarest)