Heim ins Altreich! Romgaz und die regionalen rumänischen Rivalitäten
Die Entscheidung des Industrieministers Nita, den Verwaltungssitz der traditionsreichen und hochprofitablen Mediascher Gasförderfirmen Romgaz und Transgaz just vor der anstehenden Regionalisierung Rumäniens einfach mal so nach Bukarest zu verlagern (und damit auch die Steuereinnahmen), sorgte in den vergangenen Wochen in Siebenbürgen für Aufregung – und für eine der ersten transylvainstischen Demos in Siebenbürgen, an der in Mediasch bis zu 5000 Personen teilnahmen.
Sitz von Romgaz in Mediasch (an der Landstraße Ri. Hermannstadt)
Protest in Mediasch gegen die verlagerung des verwaltungssitzes von RG nach Bukarest
Quelle hier>>>
Der Minister revidierte umgehend seinen Entschluß und schlägt nun – typisch balkanesisch – zwei (unnötige) Verwaltungssitze für die Firmen vor – je einen in Mediasch und in Bukarest.
Derweil blüht die Netzfolklore und läßt innerrumänische regionale Rivalitäten neu und verstärkt aufleben. Auf FB hat ein gewisser Ioan Ivan das pseudo-patriotische, nationalbombastische Eroberungslied “Treceti batalioane romane Carpatii” (“Rumänische Batallione, überschreitet die Karpaten!”) des Folksängers Vasile Seicaru transilvanisch umgedichtet und den heutigen Befindlichkeiten der Siebenbürger Rumänen angepasst (s. unten). Aus dem südrumänisch inspirierten Aufruf zur Eroberung Siebenbürgens und Vereinigung aller Rumänen in einem Land wird plötzlich eine Einladung an die rumänische Armee, die Karpaten erneut zu überschreiten – diesmal in entgegengesetzter Richtung und am besten dort zu bleiben! Der Grund: Ein Bruder bestiehlt dich zuweilen mehr als ein Dieb. Bruderliebe ist zwar schön und gut, Erdgas gibt’s aber nur gegen Geld (und nicht gegen nationalistische Parolen)…
Ähnliche, noch viel vehementer ausgetragene Rivalitäten – und somit ein gutes Barometer der Stimmung im “Volke” – kann man im Umfeld der Fußballspiele der Klausenburger Erfolgsmannschaft mit ungarischem historischen Hintergund, CFR Cluj (1907 als Kolozsvári Vasutas Sport Club (ungarisch für Klausenburger Eisenbahner Sport Klub) gegründet – siehe hier>>) und Bukarester Fußballteams (bevorzugt und nicht zufällig gegen den Armeeclub Steaua Bucuresti).
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Batalioanelor române,
Treceți Carpații înapoi.
Vedeți-vă de drum cu bine,
Lăsați-ne pe noi, de noi.
Și ne va fi de-nvățătură,
Pentru nepoți și strănepoți.
Cum fură prietenii și frații,
Nu pot să fure mii de hoți.
Când ați venit cu flori la arme,
Și ați strigat: Veniți cu noi !
Noi am venit, acum ajunge:
Ne vrem Ardealul înapoi.
Vă deie Domnul sănătate !
Un gând curat și La mulți ani!
Că una-i dragostea de frate,
Dar gazu-i peste tot, pe bani.
Să nu vă fie cu bănat
Şi de n-o fi cu supărare
Dacă sunt unii ce-au trădat
Mediaşul nu e de vânzare.
Ioan Ivan
Quelle hier >>>
Lustiges Gedichtlein.
Victor Orban, hol uns Szekler heim. Ungarn ist wo Ungarn leben!